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Beruf Möckern: Die Drei vom Forstbetrieb

100 Tage sind Ole Sandmann, Julius Wachsmuth und Tristan Kruse nun Auszubildende zum Forstwirt. Die Volksstimme war vor Ort in der Ausbildungsstätte in Altengrabow.

Von Bettina Schütze 24.11.2023, 06:01
Ole Sandmann und Julius Wachsmuth (v. li.) ziehen mit Hilfe eines Pfähleziehers nicht  mehr benötigte Zaunpfähle aus dem Boden. Rechts schaut Tristan Kruse den beiden zu.
Ole Sandmann und Julius Wachsmuth (v. li.) ziehen mit Hilfe eines Pfähleziehers nicht mehr benötigte Zaunpfähle aus dem Boden. Rechts schaut Tristan Kruse den beiden zu. Foto: Bettine Schütze

Dörnitz/Altengrabow - „Die drei sind aus dem ersten Schulblock wieder zurück. Sie sind aktuell mit dem Abbau eines Zaunes in einem Waldstück beschäftigt“, erzählt Forstwirtschaftsmeister Franz Kerzel. Der 28-Jährige hatte von 2012 bis 2014 selbst eine Ausbildung zum Forstwirt absolviert und war danach vier Jahre im Land Brandenburg tätig. Auch die Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister hat Franz Kerzel erfolgreich abgeschlossen.

Beim Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt hatte er sich auf die Stelle des Forstwirtschaftsmeisters beworben und wurde angenommen. Zusammen mit Axel Schröder und Detlef Thüm ist er für die Ausbildung zuständig.

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Seit August 2022 sind die drei jungen Männer nun dabei. Die betriebliche, überbetriebliche und schulische Ausbildung haben sie im ersten Block hinter sich gebracht. Dazu gehörten eine Einführung in den Betrieb. Den Motorsägengrundkurs im Forstlichen Bildungszentrum Magdeburgerforth haben sie auch erfolgreich absolviert. Franz Kerzel: „Ihre Probezeit haben sie bestanden. Zu ihren Arbeiten gehörten und gehören der Holzeinschlag, die Holzernte, Zaunbau, Pfähle ziehen und Kulturpflege.“

Ole Sandmann wollte schon seit früher Kindheit raus in die Natur. „Hier gibt es sehr vielfältige Aufgaben zu bewältigen. Wir waren schon beim Holzeinschlag, haben Mäharbeiten durchgeführt und Nistkästen kontrolliert.“ Julius Wachsmuth hatte schon mit zwölf Jahren den Berufswunsch, Forstwirt zu werden. Mit 15 Jahren absolvierte er verschiedene Berufspraktika und hat sich dann beworben. Mit den ersten 100 Tagen ist er zufrieden. „Wir haben schon zwei überbetriebliche Lehrgänge absolviert und den ersten Schulblock in Magdeburgerforth fertig. Es macht beides Spaß.“.

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Auch Tristan Kruse wollte schon immer in die Natur. „Meine Oma und mein Opa haben Wald. Da war ich mit ihnen viel gemeinsam und habe auch mitgeholfen.“

Ausbildung schon seit 1996

„Seit 1996 wird die Forstwirtausbildung sehr erfolgreich in Kooperation mit dem Forstlichen Bildungszentrum in Magdeburgerforth durchgeführt. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben bereits 70 junge Männer, aber auch einige Frauen, diese Ausbildung im Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt absolviert“, so Rainer Aumann, Leiter des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt.

„Forstwirt/Forstwirtin“ ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Auch eine Verkürzung ist möglich. Die Ausbildung findet in der betrieblichen Ausbildungsstätte, beim Bundesforst am Standort Altengrabow, sowie in der Berufsschule und der überbetrieblichen Ausbildungsstätte (Forstliches Bildungszentrum) jeweils in Magdeburgerforth statt. Rainer Aumann: „Empfohlen wird ein guter Hauptschul- oder Realschulabschluss.“

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Die Ausbildung unterscheidet sich im Gegensatz zu industriellen Arbeitsplätzen dadurch, dass die Tätigkeit im Wald, also ausschließlich im Freien, stattfindet, ständig wechselnde Einsatzorte hat und sehr vielfältig ist. „Vom Forstwirt/Forstwirtin wird ein hohes Maß an eigenverantwortlichem Handeln und Selbständigkeit verlangt. In der Palette der zu verrichtenden Arbeiten bilden der Waldbau, der Naturschutz und die Problembaum-Fällung im Rahmen der Verkehrssicherung die Schwerpunkte“, macht Rainer Aumann deutlich.

Die moderne Waldarbeit mit ihren hochtechnisierten Maschinen und Geräten verlangt körperlichen Einsatz. Das bedeutet, dass ein Forstwirt, eine Forstwirtin gesund und fit sein muss. Rainer Aumann: „Damit dies auch so bleibt, hat der Bundesforstbetrieb ein professionelles Gesundheitskonzept eingeführt. So werden für die Forstwirte und die Forstwirtauszubildenden regelmäßig individuell erstellte Trainingsprogramme durchgeführt. Die Trainingsinhalte wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaft der Uni Magdeburg erarbeitet.“

Bewerbungen sind möglich

Naturinteressierte junge Menschen können sich jetzt wieder um einen Ausbildungsplatz bewerben. Die Bewerbungen sind bis zum 15. Januar 2024 möglich. Wer es ausprobieren möchte, kann es zunächst mit einem Schnupperpraktikum versuchen.