1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Neuer Verwalter sagt Dachreparatur zu

Mieter in der Burger Martin-Luther-Straße hoffen nach Eigentümerwechsel auf ruhigere Zeiten Neuer Verwalter sagt Dachreparatur zu

Von Steffen Reichel 30.05.2013, 03:09

Turbulente Monate liegen hinter den Mietern in Neubaublöcken der Burger Martin-Luther-Straße. Ihnen drohte mehrmals die Abschaltung der Fernwärme, weil der Vermieter Rechnungen an die Stadtwerke nicht bezahlte. Nach einem Eigentümerwechsel hoffen die Bewohner nun auf ruhigere Zeiten.

Burg l Zum Glück war es im langen Winter 2012/2013 dann doch nur zu einer zeitweisen Drosselung der Wärmezufuhr gekommen, was für die Mieter der betroffenen Blöcke Zimmertemperaturen zwischen 17 und 20 Grad bedeutete. Anfang April hatte dann der Dortmunder Immobilien-Fond-Manager Ulrich Niggemeyer den bevorstehenden Verkauf der landesweit in die Schlagzeilen geratenen Mietshäuser bestätigt.

Dieser scheint nun über die Bühne gegangen zu sein, denn die Mieter erhielten jetzt die Information, dass ein neuer Verwalter für sie und ihre Wohnungen zuständig ist.

Die Post kam auch bei Wilfried Kunze an, der im Interesse der Mieterschaft seines Eingangs immer wieder auf Missstände aufmerksam gemacht hat, die in der Verantwortung des früheren Eigentümers bzw. Verwalters aufgetreten waren: ein undichtes Dach, eine abgesackte Stufe vor der Hauseingangstür, nicht erfolgte Ablesungen von Heizkostenverteilern und Wasseruhren für das Jahr 2012 ...

Kunze wandte sich an den neuen Verwalter und dieser reagierte, im Gegensatz zur früheren Hausverwaltung, schnell: Gestern klingelte ein Vertreter des Verwalters bei Wilfried Kunze, um den Wasserschaden in seiner Wohnung, der sich nach den Regenfällen der letzten Tage ausgeweitet hatte, zu begutachten. Kunze danach: "Mir wurde versprochen, dass in der nächsten Woche ein Dachdecker mit der Dachreparatur beauftragt wird. Die Notwendigkeit einer Reparatur war ja schon vor Monaten festgestellt worden." Wenn die Wasserflecke an Decken und Wänden in Flur und Küche, die Kunze derzeit in seiner Wohnung hat, abgetrocknet sind, will die Verwaltung auch einen Maler schicken, der die Flächen überstreicht.

"Wenn das Dach erst einmal dicht ist, bin ich der guten Hoffnung, dass auch die anderen Baustellen seitens des Verwalters in Angriff genommen werden", so Kunze gestern Nachmittag.

Die Wohnblöcke in der Nähe der Burger Stadthalle waren im Januar 2012 erstmals in die Schlagzeilen geraten, nachdem Mieter der Eingänge 9 bis 15, 16 bis 19 und 57 bis 63 Post vom damaligen Verwalter erhalten hatten. Ihnen wurde mitgeteilt, dass die Heizungen demnächst kalt bleiben und kein warmes Wasser mehr aus den Leitungen fließen wird. Als Grund wurden erhebliche Mietrückstände seitens der Mieter ins Feld geführt, teilweise stünden noch Betriebskostennachzahlungen aus dem Jahr 2009 aus, hieß es vor eineinhalb Jahren. Das brachte natürlich die Mieter auf die Palme, die Miete und Betriebskosten im pünktlich zahlen.

Wie sich herausstellte, stand der Eigentümer/Verwalter zu diesem Zeitpunkt bei den Stadtwerken bereits erheblich in der Kreide, so dass der Versorger damit drohte, seine Lieferungen einzustellen, um Druck auf den säumigen Zahler auszuüben. Es kam zu einer Vereinbarung über Ratenzahlungen, und der lokale Versorger ließ die betroffenen Mieter nicht im Stich.

Im Dezember 2012 wurden die betroffenen Mieter dann darüber informiert, dass ihre Häuser zwangsverwaltet werden, weil der Eigentümer Rechnungen nicht bezahlt habe - was erneut Unruhe in die Mietergemeinschaft brachte. Die Zwangsverwaltung war zwar nach wenigen Tagen wieder aufgehoben, doch im März kam es dann zum vorläufigen Höhepunkt im Drama für die Mieter: Die Stadtwerke drohen wegen offener Forderungen die Einstellung der Wärmeversorgung an. Mehrere Wochen lang gab es Verhandlungen mit dem Eigentümer/Verwalter, die aber nicht fruchten. Anfang April wurde dann die Heizleistung von den Stadtwerken tatsächlich kurzzeitig gedrosselt. Wenige Tage später wurde der bevorstehende Eigentümerwechsel bekannt.