Schule Nicht-Gommeraner entdecken Gymnasium
Tag der offenen Tür an der Europaschule Gommern. Besonders viele Interessenten kommen aus Biederitz und Möckern.
Gommern l In den Fluren der Europaschule Gymnasium Gommern ist es am Sonnabend voll. Großes Hallo und neugierige große Augen sind zu sehen. Viert- aber auch Drittklässler erkunden mit ihren Eltern das Schulgebäude und Fachräume. Maxi sitzt im Chemieraum und darf gleich experimentieren. Ein Teelicht auf einem Teller voller Wasser. Ein Glas wird darüber gestülpt, das Wasser zieht sich in das umgedrehte Glas, während die Flamme erlischt. Maxi ist fasziniert. „Nein, das gibt´s nicht. Wie geht das?“, ruft sie und schaut zu den Schülerinnen der neunten Klasse, die ihr bei dem Experiment helfen.
Die Viertklässlerin aus Biederitz ist beeindruckt, Mutter Silke Reinhardt steht mit einem Lächeln daneben. Es ist bereits die vierte Schule, die sich Mutter und Tochter anschauen. Die Europaschule ist das Gymnasium, das Biederitz offiziell zugewiesen ist. Die meisten Biederitzer Grundschüler gehen auch in Biederitz zur Schule und kennen deshalb die Europaschule noch nicht - anders als die Gommeraner Grundschulkinder, die ja Nachbarn des Gymnasiums sind. Daher ist der Tag der offenen Tür, den die Europaschule einmal im Jahr anbietet, die perfekte Gelegenheit für diese Familien, sich ein Bild zu machen.
Und was soll man sagen, wo man sich umhört, sind die meisten doch sehr positiv überrascht. Viele unter ihnen haben sich bereits in Magdeburg Schulen angesehen, jetzt schauen sie auf dem Land und sehen eine Schule mit kleineren Klassen, einer geringeren Gesamtschülerzahl und familiären Umgehensweisen, gepaart mit zahlreichen Projekten und einem Profil, das dem europäischen Gedanken folgt: mit bilingualem Unterricht, Europaprojekttagen, Fahrten in europäische Länder und ähnlichem.
Aber nicht nur das Profil macht die Europaschule attraktiv. Auch für Schüler aus Pretzien, Plötzky oder Ranies ist Gommern einen echte Alternative zu Schönebeck, wo sie eigentlich zugeordnet sind. Sandra Zeibig aus Plötzky: „Es ist der viel kürzere Schulweg. Außerdem arbeiten wir selbst in Gommern“, erklärt sie. Mit einer Sondergenehmigung darf vielleicht ihre Tochter Svea dann auch mal das Gymnasium besuchen.
Der Schulweg ist auch für die Biederitzer Familien ein ausschlaggebender Punkt. „Nach Magdeburg müssen wir fahren oder aber das Kind muss mehrere Linien nutzen, nach Gommern gibt es einen geregelten Schülerverkehr“, sagt eine Mutter.
Neben den Grundschülern sind aber auch hier und da auch aktuelle Schüler anzutreffen – nicht nur weil diese aktiv mit Experimenten und kleinen Tests und Aufgaben den Grundschülern das Gymnasium schmackhaft machen.
Auch als Schüler kann man sich an so einem Tag der offenen Tür informieren. Maximilian Sudhoff: „Ich überlege, ob ich am bilingualen Unterricht teilnehmen soll und wie der dann genau ablaufen soll“, sagt der Fünfklässler selbstbewusst. Sein Vater steht nicht ohne Stolz daneben. Er weiß, dass sein Sohn sich den richtigen Überblick für Entscheidungen verschafft. „Nur wenn die zwei zusätzlichen Stunden für den bilingualen Unterricht mittwochs wären, das wäre doof, da hab ich Fußballtraining“, kommentiert Maximilian es noch, aber ansonsten ist er begeistert und wird wohl ab Klasse sieben Biologie in englischer Sprache besuchen. Obwohl die offenen Türen nur bis 12 Uhr angekündigt waren, hält sich der rege Publikumsverkehr bis halb eins, dann wird es so langsam leer auf den Fluren. So wie es sich auch für eine Schule an einem Sonnabend gehört.