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Ratssitzung Auf Austritte folgen Neuwahlen

Der Ortschaftsrat Stresow hat nach dem Rücktritt von drei Ratsmitgliedern einen neuen Ortsbürgermeister und Stellvertreter gewählt.

Von Bettina Schütze 15.02.2019, 12:00

Stresow l Cornelia Köchig ist die neue Ortsbürgermeisterin von Stresow. Ihre Stellvertreterin ist Astrid Nagel. Beide wurden in einer offenen Wahl einstimmig gewählt. Cornelia Köchig wurde von Frank von Holly, Beauftragter für die Ortschaft Stresow, vereidigt. Ortsbürgermeister Norbert Müller, seine Stellvertreterin Birgit Kriesl sowie Ortschaftsrätin Sylvia Krießl hatten in der Sitzung des Ortschaftsrates am 14. November 2018 ihre Mandate niedergelegt.

Norbert Müller hatte seine Entscheidung folgendermaßen begründet: „Ich wollte eine andere Politik machen. Das ist hier aber nicht möglich“. Norbert Müller legte sein Amt zum 1. Februar, Birgit Kriesl und Sylvia Krießl zum 1. Januar 2019 nieder. Die Neuwahl wurde aufgrund der bevorstehenden Wahlen von der Kommunalaufsicht des Landkreises bestätigt. Frank von Holly dankte den beiden Ratsmitgliedern für ihre gezeigte Bereitschaft.

Verteilt wurden die Ortschaftsratsmittel für das laufende Kalenderjahr. Danach erhält der Heimatverein „Margarete Gaertner“ 589 Euro. Für die Weihnachtsfeier der Ortschaft sind 400 Euro vorgesehen. Die Abstimmung erfolgte einstimmig.

Im Anschluss an die Ortschaftsratssitzung fand eine Einwohnerversammlung statt, zu der 22 Stresower gekommen waren. Ziel war es, gemeinsam zu beraten, wie die Zukunft von Stresow gestaltet werden kann. „Besonders wichtig sei es“, so Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly, „ein Signal im Ort und nach außen setzen, denn Stresow hat eine positive Außendarstellung verdient“. Und weiter: „Ich finde es schlimm, dass ,Rechts’ in Stresow von den Medien so stigmatisiert wird. Für mich ist es wichtig, dass das Leben hier weiter geht. Sie haben es nicht nötig, dass Ihnen von außen ihr Leben diktiert wird.“

Ein Schwerpunkt der Einwohnerversammlung war die Vorbereitung der Kommunalwahl am 26. Mai mit der Wahl eines neuen Ortschaftsrates. Frank von Holly gab die Empfehlung, eine gemeinschaftliche Liste aufzustellen. „Es ist nicht nötig, in kleinen Orten unnötig Brennpunkte aufzubauen.“ Für den Ortschaftsrat werden sieben Mitglieder benötigt. Es wäre schön, so von Holly weiter, wenn es neun Kandidaten gebe. Die Stresower, die gerne für den neuen Ortschaftsrat kandidieren möchten, können sich zeitnah bei der Ortsbürgermeisterin melden. Die Liste muss bis zum 18. März erstellt sein.

Die Bürger nutzten die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und Probleme anzusprechen. Ein Thema war unter anderem die Abwasseranlage. Es ist eine technisch noch eigene Anlage. Der Burger Verband hatte sie um 2000 übernommen. Ab 2008 gab es einheitliche Preise. Frank von Holly würde es gern sehen, wenn die Anlage in den Möckeraner Verband übergehen würde. Der Wasserverband Burg möchte Stresow aber nicht abgeben. Frank von Holly geht davon aus, dass sich in den nächsten zehn Jahren nichts ändern wird.

Ralf Wesemann sprach die Arbeit des Bauhofes in Stresow an. „Wenn wir Glück haben, ist der Bauhof zwei- bis dreimal im Jahr hier im Ort.“ Deshalb sei es wichtig, dass Technik in der Ortschaft verbleibt, die zum Beispiel bei Arbeitseinsätzen genutzt werden kann. „Denn dann können wir auch unterstützen.“

Frank von Holly garantierte den Stresowern, dass bei vorheriger Absprache ein Trecker vor Ort sein kann. Wenn das Multifunktionale Zentrum in Theeßen in etwa acht Wochen fertiggestellt ist, wird ein eigenes Team für diese Region seine Arbeit aufnehmen. Für Dennis Wesemann ist ein Tiefbauer für 27 Ortschaften zu wenig. Er forderte, mehr Personal einzusetzen, um die Arbeiten bewältigen zu können. Für Frank von Holly ist aber nicht die große Fläche der Einheitsgemeinde das Problem. „Wir halten eine Infrastruktur in der Fläche vor.“ Beim Personal in der Verwaltung gebe es Vorgaben durch das Land. Die besagen, dass es drei Mitarbeiter pro 1000 Einwohner gibt. In der Verwaltung in Möckern/Loburg sind 39 Mitarbeiter tätig. Frank von Holly: „Mein oberstes Prinzip ist es, die Stadt nicht weiter zu verschulden. Wir waren im Jahr 2018 im Landkreis die einzige Gemeinde, die sich nicht in der Konsolidierung befand.“

Angesprochen wurden von den Bürgern einige Unzulänglichkeiten im Ort. So finden es die Bürger nicht in Ordnung, dass der Bereich vom ehemaligen Heim bis zur Kreuzung in Richtung Rietzel vom Bauhof ausgeklammert wird. Frank von Holly: „Das ist Sache der Anlieger. Eine Ersatzvornahme ist bei Reinigungsarbeiten schwierig. Der Bauhof wird hier nicht tätig.“ Wenn der Ortschaftsrat zustimme, könnte der Bereich durch die Stresower selbst gereinigt werden. Die Stadt Möckern würde einen Container bereitstellen.

Auf dem Gelände des ehemaligen Grünschnittplatzes liegen derzeit Massen von Grünschnitt. „Wenn es gemeindlicher Grünschnitt ist, wird er auch vom Bauhof abgeholt“, so Frank von Holly.

Der alte Neubau wächst langsam zu, bemängelte eine Bürgerin. „Er ist schon fast ein Dschungel.“ Mit dem neuen Ortschaftsrat soll besprochen werden, was mit dem Gebäude geschehen soll.

Der offene Springbrunnen im Ort ist noch immer trocken. Der Zustand soll überprüft werden. Die Forderung noch einer Heizung im Feuerwehrgerätehaus lehnte der Stadtbürgermeister ab. „Wenn kein wasserführendes Fahrzeug vorhanden ist, und das ist in Stresow der Fall, gibt es keine Heizung.“ Über den undichten Feuerlöschteich muss noch einmal gesprochen werden. Die undichten Dächer im Garagenkomplex waren bisher noch kein Thema einer Haushaltsanmeldung. Das Gehwegpflaster ist an vielen Stellen aufgebrochen. Frank von Holly: „Das ist Stadt-Sache.“

Die Tempo-30-Schilder für Lkw im Ort, so Ralf Wesemann, seien alle verschwunden. Außerdem fahren die Lkw über die Gehwege und beschädigen sie dabei. Frank von Holly: „Das ist Sache des Landkreises. Die Kreisstraße führt nach Krüssau und nach Rietzel.“