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Sammlung Bald mehr Platz für Medizinhistorie

Die Räumlichkeiten der Medizinhistorischen Sammlung in Vogelsang sollen vergrößert werden.

Von Manuela Langner 28.03.2019, 07:00

Vogelsang l Die 120-jährige Geschichte der Heilstätte/Fachklinik habe man in Vogelsang gleich zur Hand, schwärmte Klinikgeschäftsführer Thomas Schröder zur Mitgliederversammlung der Medizinhistorischen Sammlung (MHS). Da bedarf es von dieser Seite keiner großen Vorbereitungen des 120-jährigen Bestehens. Er kennt auch andere Beispiele. Zum Jubiläum der Klinik in Neindorf (Oschersleben) mussten Fotos und Erinnerungsstücke von den Mitarbeitern mühsam zusammengesucht werden, weil die Klinik über kein Archiv verfügt.

Thomas Schröder nahm das zum Anlass, sich bei Professor Dr. Wolfgang Keitel und Dr. Renate Keitel für ihr Engagement für die MHS zu bedanken. Ist das Jubiläumswochenende vom 30. und 31. August vorbei, werde das Raumkonzept für die Medizinhistorische Sammlung in den Fokus rücken. Prof. Keitel setzt sich seit Jahren für eine Vergrößerung der Räumlichkeiten ein. Es ist paradox: Für die Ausstellung reicht seit längerem der Platz nicht aus, während Nebenräume leerstehen.

Allerdings verband Thomas Schröder mit seiner Zusage, dass die Klinik die MHS weiterhin unterstützt, auch die Forderung, dass die Sammlung fortgesetzt wird, sollte Professor Keitel eines Tages dazu nicht mehr in der Lage sein. „Ich bin ein Glückspilz, dass ich die Medizinhistorische Sammlung habe“, sagte Wolfgang Keitel. Er wisse die Unterstützung durch die Klinik sehr zu schätzen.

Auf der Mitgliederversammlung informierte Thomas Schröder zugleich über die Einrichtung einer Tagesklinik für Rheumatologie, die das stationäre Angebot ergänzen wird, und die Inbetriebnahme des Neubaus für Physio- und Ergotherapie.

In der Wir-Zeitung der Einheitsgemeinde Gommern ist Professor Keitel in jeder Ausgabe mit einem medizinhistorischen Thema vertreten. Im Jubiläumsjahr werden die Texte in einem Sammelband zusammengefasst. Bis zur Festveranstaltung am 30. August werden die Broschüren vorliegen, kündigte Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein an. Er lobte, dass die MHS den Sprung ins Internet geschafft hat.

Unter dieser Adresse soll der Auftritt kontinuierlich wachsen. Die technischen Voraussetzungen schuf Helge Heß. Kerstin Richert, Beisitzerin des Vereins, betreut die Seite parallel zu ihrer Doktorarbeit, die sie über „Rheumatologie in der DDR“ schreibt. „Zu dem Thema bieten wir sehr gute Voraussetzungen an Literatur“, sagte Professor Keitel. Außerdem habe er ja vieles selbst miterlebt.

Jeweils montagnachmittags ist die Medizinhistorische Sammlung auf dem Klinikgelände geöffnet und wird nicht nur von Patienten der Helios Fachklinik gerne besucht.

In Professor Keitel haben die Gruppen, die sich zum Rundgang anmelden, einen sehr kompetenten Ansprechpartner. „Es ist immer sehr angenehm, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.“

Mit einem Tablett zahnärztlicher Instrumente sowie von Stimmgabeln eines HNO-Arztes oder einer historischen Broschüre zur Geschichte der Gesellschaft für Rheumatologie, die Kerstin Richert aufgetrieben hat, konnte Professor Keitel beim traditionellen Rundgang am Ende der Mitgliederversammlung neue, beeindruckende Sammelstücke vorstellen.

Die Medizinhistorische Sammlung ist jeden Montag zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet. Weitere Termine nach Rücksprache mit Prof. Dr. Keitel unter der Telefonnummer 0391/ 990 61 01.