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Schließung Stadträte fordern Gespräche mit Aldi

Die Burger Stadträte fordern Gespräche zwischen Verwaltung und Aldi, nachdem die Schließung der Burger Filiale verkündet wurde.

Von Mario Kraus 06.06.2018, 01:01

Burg l Die angekündigte Schließung des Anfang der 90er Jahre errichteten Supermarktes an der Zerbster Chaussee schlägt Wellen. Vor allem die Einwohner in der Blumensiedlung sind dann um eine Einkaufsmöglichkeit ärmer. „Das ist zweifellos ein Einschnitt, den sehr viele Leute bedauern. Und darauf sollten wir reagieren“, sagte Bau- und Umweltausschussvorsitzender Clemens Engel (CDU) auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Sein Vorstoß, dass die Verwaltung nichts unversucht lassen sollte, Möglichkeiten zu finden, um den Konzern in der Stadt zu halten, stieß auf breite Zustimmung.

Das heißt: Zwar könne die Stadt keine überdimensionalen Verkaufsflächen von bis zu 1800 Quadratmetern akzeptieren, weil dann immer mehr Märkte entsprechende Forderungen stellen würden, aber dennoch Möglichkeiten schaffen, dass bei geringerer Fläche die Einkaufsvielfalt in den Wohngebieten erhalten bleibe. „Wir sind seit drei Jahren mit Aldi im Gespräch. Deshalb sollten wir den Faden nicht abreißen lassen und aufeinander zugehen, um einen Weg zu finden“, sagte Engel. Sachgebietsleiter Sven Wagner vom Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen erklärte, dass drei Termine mit Aldi festgezurrt seien. Das Unternehmen bestätigte gegenüber der Volksstimme, einen von der Stadt vorgeschlagenen Termin wahrzunehmen.

Auch Wolfgang März (CDU) fordert, dass sich die Stadt keinesfalls sperren sollte. „Es geht im Wesentlichen um eine Modernisierung der Märkte nach neuem Konzept. Das Angebot wird dadurch nicht größer. Dagegen ist doch nichts einzuwenden.“ Auch Aldi ist an einer Lösung interessiert, will aber zu einem Alternativstandort aus „strategischen Gründen“ keine weiteren Angaben machen, sagte Unternehmenssprecherin Verena Lissek.

Sie bestätigte, dass Aldi grundsätzlich das neue ANIKo-Konzept (Aldi Nord Instore Konzept) verfolge: „Der Fokus unserer neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre mit mehr Platz und breiteren Gängen sowie einem vergrößerten Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kunden“, so Lissek. Die neuen Filialen würden zudem mit großzügigen Fensterfronten sowie einem modernen Licht- und Farbkonzept ausgestattet.

Befürchtungen, dass die kleinere Filiale an der Zibbeklebener Straße in Kürze geschlossen wird, tritt Aldi entgegen: Die Filiale bleibe erhalten – vorerst. Clemens Engel ist vorsichtig optimistisch, dass sich Stadt und Aldi „aufeinander zu bewegen. Es wäre ratsam, einen Mittelweg zu finden.“

Vor etwa drei Wochen sickerte in Burg durch, dass Aldi die Filiale an der Zerbster Chaussee schließen wolle – wegen fehlender Erweiterungsmöglichkeiten. Laut Stadtverwaltung verfüge das Objekt derzeit über eine Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern. „Es besteht die Möglichkeit, auf 800 Quadratmeter zu erweitern. Das wollte Aldi nicht, vielmehr wurde eine Erweiterung auf 1200 Quadratmeter angefragt“, erläutert Stadt-Pressesprecher Bernhard Ruth. Dies habe die Stadt abgelehnt.

Nach Informationen der Volksstimme ist Aldi Mieter des Objektes an der Zerbster Chaussee und hat einen Erbbaupachtvertrag abgeschlossen.