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Fazit Schlussverkauf ohne Winter?

Der Winter ist fast vorbei, er war insgesamt recht mild. Burger und Genthiner Händler sind trotzdem zufrieden.

17.02.2019, 07:00

Burg l Sonnenstrahlen und Frühlingsluft begleiten den Winterschlussverkauf. Die vergangenen Monate sind ebenfalls mild ausgefallen. Haben Kunden bei Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt überhaupt noch Lust auf Wintereinkäufe? Händler im Jerichower Land sind insgesamt zufrieden mit dem Verlauf des Winterschlussverkaufs.

„Wir sind sowieso keine Sport- oder Winterhochburg“, sagt Karin Breckau, Bezirksleiterin non-food im Kaufhaus Boulevard in Burg. Weil ihr Kaufhaus ohnehin keine klassischen Wintersachen, wie Wintersportkleidung im Verkauf habe, hätte der milde Winter auch keine Auswirkungen auf den Schlussverkauf gehabt. Trotzdem schätzten die Kunden, so Breckau, traditionelle Winter- und Sommerschlussverkäufe. „Das hat früher immer sehr gut geklappt, es gab überall feste Termine für die Schlussverkäufe, und bis dahin haben wir mit dem Absenken der Preise gewartet.“ Die Kunden hätten sich dann bereits darauf eingestellt. Ob es dann noch einmal richtig Winter wird oder nicht, sei egal. „Wir brauchen den Winter nicht und freuen uns jetzt schon auf die Frühjahrskollektion“, so Breckau.

Knut Bernsen, Landesgeschäftsführer der Einzelhandelsvertretung in Sachsen-Anhalt bestätigt diese Ansicht: „Die Kunden sind daran gewöhnt, dass zum Ende des Winters ein guter Zeitpunkt für die Schnäppchenjagd ist. Aus Sicht der Händler wird dieses Instrument genutzt, da die Sommerware in die Läden kommt.“ Diane Baganz, Kundin im Kaufhaus Boulevard, sucht sich den Winterschlussverkauf gerne zum shoppen aus. „Ich gehe dabei auch gezielt auf Schnäppchen zu“, erläutert sie ihr Einkaufsverhalten.

Anfang Februar sei das Wetter dem Abverkauf im Winterschlussverkauf entgegen gekommen, so Bernsen. Bei der Inhaberin von Sport- und Freizeit Stamm in Burg bleiben dagegen die dicken Winterjacken in den Regalen liegen. „Es ist dieses Jahr nicht so gut gelaufen“, gibt sie Auskunft, „dafür war es einfach zu lange warm.“ Auch, wenn die Temperaturen für einen Moment in der vergangenen Woche wieder gefallen sind: „Jetzt wollen die Kunden die dicken Sachen auch nicht mehr kaufen“.

Stattdessen setze sie schon auf Frühlingsmodelle. Auch sie sieht in Burg nicht das große Wintergeschäft: „Wir verkaufen wenige Skihosen, setzen ansonsten eher auf Badesachen“, so die Inhaberin des einzigen Sportgeschäftes in Burg. Trotzdem sagt auch sie, dass der Winterschlussverkauf durchaus noch Sinn macht. „Einige warten schon noch darauf, das eine oder andere Schnäppchen, ob Wintersachen oder nicht, zu ergattern“, so Stamm.

Im Durchschnitt werden bei Winterschlussverkäufen in Sachsen-Anhalt Preisnachlässe bis zu 70 Prozent gegeben. Für eine Abschlussbilanz sei es laut Bernsen noch zu früh, denn der Winterschlussverkauf läuft noch bis März.

In der Genthiner Innenstadt lief der Winterschlussverkauf bisher vielversprechend. Bettina Wolle vom TiWo in der Brandenburger Straße, sagt: „Im Januar verlangten die Kunden nach Winterjacken, die gingen sehr gut.“ Rund 70 Prozent der Winterkollektionen habe sie schon an die Frau oder an den Mann gebracht. Momentan gehe es etwas schleppend. „Jetzt soll es ja schon milder werden“, sagt sie mit einem Blick nach draußen. Sie freue sich schon, so Wolle, auf die Frühjahrsmode. „Platz dafür habe ich jetzt ja.“ Petra Bels vom Bekleidungsladen „Stadthose – mehr als nur Jeans“ zieht Zwischenbilanz:„Der Januar in diesem Jahr war besser als der Januar 2018“, sagt sie.

Da sie immer reduzierte Ware führe, kann sie nur das allgemeine Kauf-Verhalten der Kunden bewerten und „das sei bisher besser als im letzten Jahr.“ Laut Bels hängt es auch von der Stimmung der Menschen ab. Andere Geschäftsinhaber bestätigen ihren Eindruck: „Viele schieben es auf das Wetter und doch ist es mehr die allgemeine Unzufriedenheit“, fasst Bels zusammen, doch solle man nie verdrossen sein. „Saure Gurken Zeit gibt es immer.“