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Journalist folgt Einladung der Lehrerinnen und erzählt aus dem Arbeitsalltag Schüler stellen Reporter viele Fragen

Von Sebastian Siebert 16.01.2013, 02:22

Die achten Klassen des Gommeraner Europagymnasiums beschäftigen sich zurzeit mit dem SchmaZ-Projekt der Volksstimme. Gestern besuchte sie Mitarbeiter Sebastian Siebert und erzählte aus seinem Alltag.

Gommern l "Fangt niemals mit dem Wetter an", riet Sebastian Siebert gestern den Schülern zweier achten Klassen des Europagymnasiums Gommern. Szenische Einstiege seien wünschenswert, weil sie das Interesse der Leser wecken, "aber in den wenigsten Fällen spielt das Wetter dabei eine entscheidende Rolle", fügte er an.

Die Schüler der achten Klassen in Gommern beschäftigen sich zurzeit mit dem SchmaZ-Projekt (Schüler machen Zeitung) der Volksstimme. Daher hatten die Lehrerin Petra Götze und die Referendarin Anne-Kathrin Mnich den Journalisten eingeladen, damit er aus seinem Arbeitsalltag der Volksstimme erzählte. Ziel der Schüler ist es, zum Ende des 14-tägigen Projektes, selbst einen Artikel zu verfassen.

Neben kleineren Hinweisen zum Verfassen von Texten waren die Schüler auch an grundsätzlichen Dingen des Journalisten-Alltags interessiert. Woher beispielsweise die Themen-Ideen kommen, wollte Chiara Bradler aus dem Unterricht von Anne-Kathrin Mnich wissen. Der 31-Jährige erzählte, dass er zu Veranstaltungen eingeladen werde, über die er dann berichte, andere Termine wie Stadtratssitzungen müssen öffentlich bekannt gemacht werden und werden von Reportern regelmäßig besucht und dann gebe es noch die Themen, auf die er selbst oder durch Hinweisen von Lesern stoße.

Tom Raschke wollte wissen, ob er auch Sportereignisse besuche. "Nein, denn Sport- und Lokalberichterstattungen sind bei der Volksstimme getrennt", war die Antwort.

Der Arbeitstag beginne meist um 9 Uhr, dauere aber nicht selten bis in die Abendstunden und das auch an Wochenenden. Anschließend wechselte er in die Deutschstunde von Petra Götze, bei der er ebenfalls 45 Minuten der Doppelstunde erzählen sollte. Nach den etwa gleichen Fragen und Antworten entstand das Foto oben und gerade als er den Raum verlassen wollte, hoben sich noch einige Arme. Die Schüler fragten nach den Vorraussetzungen für den Beruf (Antwort: "Studium wünschenswert, aber viele Quereinsteiger"), den beruflichen Perspektiven ("durchwachsen in einem kleiner werdenden Markt"), ob er lieber über Gommern oder Magdeburg schreiben wolle ("Gommern"), ob das Geld reiche ("Ja, mehr geht aber immer"), ob ihn die Arbeitszeit nicht störe ("Wer das eine liebt, muss das andere mögen"), Vorbilder ("Ja, schon") und, nach vielen weiteren Fragen, ob er den Beruf noch einmal wählen würde: "Ja", sagte er. Dann bedankte er sich und sagte, dass das eine sehr muntere Stunde gewesen sei. Die Schüler lächelten. Petra Götze sagte: "Ich weiß auch, warum. Eigentlich war für die zweite Stunde ein Test geplant." Der werde nun verschoben, weil die Zeit nicht reiche. "Jetzt hab ich mich von euch instrumentalisieren lassen", gab er zu. Das sei etwas, was Journalisten natürlich nicht dürfen, fügte er an. Und mit dem Wetter angefangen, hat er im Grunde auch noch.