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Schwimmhalle Suche nach passenden Fördertöpfen

Die Burger Schwimmhalle soll dringend saniert werden. Jetzt lotet die Stadt Fördermöglichkeiten aus.

Von Mario Kraus 04.01.2018, 00:01

Burg l Karin Langner gehört zu den treuen Besuchern der Schwimmhalle. „Es ist wichtig, etwas für die Gesundheit zu tun“, sagt die Vorsitzende des Stadtseniorenrates. Überhaupt ist sie als Ur-Burgerin und ehemalige Lehrerin mit der Einrichtung vertraut, „die einfach zu einer Kreisstadt gehört“.

Der 1974 fertiggestellte Bau im Goethepark ist allerdings nicht nur in die Jahre gekommen, er müsste grundlegend für die Zukunft fit und noch attraktiver gemacht werden. Ein Ziel, das in den politischen Gremien der Stadt seit Jahren diskutiert wird und auf der Agenda ganz oben steht. Allerdings: Weil die Stadt solche Investition nicht allein stemmen kann – der Finanzbedarf wird mittlerweile auf rund sieben Millionen Euro geschätzt – bedarf es entsprechender Förderprogramme und -möglichkeiten. Die haben zuweilen bürokratische Eigenheiten, wie Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) vor wenigen Tagen konstatieren musste. Grund: Die Stadt sah sich bei einem so genannten EFRE-Programm (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung), bei dem der Eigenanteil bei nur sieben Prozent lag, auf der Zielgeraden und musste dann zur Kenntnis nehmen, „ doch nicht antragsberechtigt zu sein“. Schwimmhallen nämlich seien laut EU Wirtschaftsunternehmen, weil Gelder eingenommen werden. Das aber sei lange Zeit nicht ersichtlich gewesen, resümierte der Stadtchef enttäuscht.

Jetzt wird ein neuer Anlauf genommen. „Wir setzen darauf, über das Bau- und Innenministerium Zuschüsse zu erhalten“, sagt Rehbaum. Konkret handele es sich um Möglichkeiten der Städtebauförderung und Förderung von Sportstätten. Mit Unterstützung des CDU-Landtagsabgeordneten Markus Kurze seien vorbereitende Gespräche geführt worden. Kurze ist optimistisch, dass die Kreisstadt in den Genuss von Geldern kommt. „Wir streben an, dass über das Bauministerium Dach und Fassade und über das Innenministerium Becken und Haustechnik erneuert werden können. Bis Februar müssen die entsprechenden Unterlagen beim Land eingereicht sein.“

Wie notwendig die Investitionen sind, weiß auch Frank Wedekind, Schwimmmeister und Vorsitzender von SC Hellas, dem größten Schwimmverein im Jerichower Land mit 155 Mitgliedern. Denn die Halle ist stets gut besucht. „Immer mehr Schwimmgruppen bemühen sich um freie Zeiten“, sagt er.

Der Sanierungsstau sei erkannt. „Ich bin optimistisch, dass es in den kommenden Jahren vorangeht“, sagt Wedekind.

Ein wichtiger Unterpfand für die Stadt seien die steigenden Besucherzahlen, argumentiert Pressesprecher Bernhard Ruth. Wurden im Jahr 2016 exakt 60.146 Nutzer (mit Sauna) gezählt, waren es bis Anfang Dezember 2017 bereits 61 577.