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Shutdown Stadt zieht die Notbremse

Auch in Burg machen die kommunalen Einrichtungen wegen dem Corona-Shutdown dicht. Kulturveranstaltungen fallen November aus.

Von Mario Kraus 03.11.2020, 00:01

Burg l Die zweite Corona-Welle sorgt auch in Burg für zahlreiche Einschnitte. Nachdem beispielsweise Gaststätten, Bäder, Kinos wie das Burg-Theater und das Kreismuseum Jerichower Land in Genthin seit gestern ihre Türen vorerst schließen mussten, werden nun auch städtische Einrichtungen dichtgemacht – wieder einmal. Das betrifft Turnhallen und Sportplätze mit Ausnahme für den Schulsport, die Stadtbibliothek „Brigitte Reimann“ in der Berliner Straße für vorerst zwei Wochen und die Carl von Clausewitz-Erinnerungsstätte in der Schulstraße. „Wir haben uns entsprechend der neuen Eindämmungsverordnung dazu entschieden, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten“, begründet Stadt-Pressesprecher Bernhard Ruth den Schritt.

Bei der Bibliothek, die nicht zwingend zu schließen wäre, will die Stadt aber erst einmal auf Nummer sicher gehen, so Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD). Danach soll eine weitere Entscheidung getroffen werden – möglicherweise werde dann auf die Form der Online-Ausleihe gesetzt. Auch Stadtrat Emanuel Conrady (Bündnisgrüne) und Sandra Krogel, sachkundige Einwohnerin im Stadtrat, hatten zuvor die Verwaltung gebeten, die Entscheidung zu überdenken. Conrady verweist auf sehr wirksame Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in der Einrichtung. Er bittet darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Öffnung des Hauses auch in den nächsten Monaten zu gewährleisten.

Allerdings wird es bei den städtischen Objekten auch Ausnahmen geben. Die Gremien wie Ausschüsse des Stadtrates werden in den kommenden Wochen trotz Corona tagen und dazu die Räumlichkeiten der Stadthalle mit allen erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln nutzen. Die Beratungen seien unter anderem wichtig, weil die Weichen für den kommenden Haushalt gestellt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist ein Nachtragsetat für 2020 erforderlich, hatte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) auf der jüngsten Sitzung des Stadtrates angekündigt.

Auch die Gemeindehäuser in den Ortschaften dürfen ausschließlich für die Sitzungen der Ortsräte genutzt werden – sofern die Quadratmeterzahl ausreichend groß ist. Für den Raum im Gemeindebüro Niegripp trifft dies jedenfalls nicht zu. Und weil gewöhnlich mehrere Einwohner die Sitzungen besuchen, tagt das Gremium am Mittwoch, 11. November, im Versammlungsraum der Feuerwehr, Zum Deich 5, informierte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Summa. „Dort steht deutlich mehr Platz zur Verfügung.“

Sollte in der Stadthalle in den kommenden Wochen mit etwa 30 Einmietungen und wenigstens zwei größeren Veranstaltungen wieder Leben einziehen, werden diese nun auch gestrichen, so Kultur- und Fachbereichsleiter Maximilian Steib gegenüber der Volksstimme. Das betrifft das bereits ausverkaufte Konzert mit den Fienerländer Musikanten am 7. November und die Märchenaufführung des Genthiner Amateurtheaters (gat) in ihrer mittlerweile 50. Spielzeit am 5. Dezember. Die Karten werden zurückerstattet. Das Ensemble hat bereits seine Proben für dieses Jahr eingestellt, teilte der künstlerische Leiter, Jürgen Wagner, der Volksstimme mit. „Wir werden diese Pause nutzen, um neue Ideen zu sammeln. Das nächste Märchen kommt bestimmt“, bleibt er trotz aller Widrigkeiten optimistisch.

Auch jegliche Gästeführungen, die bereits gebucht wurden, fallen aus.

Geändert hat sich zudem die Arbeitsweise innerhalb der Burger Stadtverwaltung. Damit sich so wenig Mitarbeiter begegnen, wurde wieder das Zwei-Schicht-System eingeführt. Der Besucherverkehr soll auf ein absolutes Minimum beschränkt werden. Die Türen des Dienstgebäudes in der Alten Kaserne 2 bleiben geschlossen. „Termine werden nach vorheriger telefonischer Anmeldung oder online vergeben“, erläutert Ruth. Die Homepage der Stadtverwaltung (www.stadt-burg.de) diene dafür mit dem grünen Button als Wegweiser. Zudem werden die Besucher gebeten, auf den Fluren und in den Wartebereichen immer eine Mund- und Nasenabdeckung zu tragen. „Innerhalb der Büros kann unter Einhaltung der Abstandsregeln darauf verzichtet werden.“ Für die Kindertagesstätten würden noch gesonderte Regelungen getroffen. „Wir hoffen, dass alle diese Maßnahmen dazu beitragen, dass im Weihnachtsmonat Dezember wieder ein Stück Normalität eintreten kann“, so Ruth.