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Sicherheitskontrolle Parkanlagen: 143 Einsätze in acht Monaten

Der Burger Stadtrat muss über Videoüberwachung der Gartenschau-Parkanlagen entscheiden. Die Sicherheitsfirma zog Bilanz.

Von Mario Kraus 10.09.2019, 01:01

Burg l Der Stadtrat muss den Spagat zwischen Zugänglichkeit der Parkanlagen und deren Sicherheit wagen, damit sich die Burger tagsüber möglichst lange wohlfühlen, aber dennoch die umzäunten Flächen geschützt bleiben. Geht das nur mit einer Videoüberwachung?

Nach Meinung von Nico Kannenberg, Geschäftsführer der Magdeburger Sicherheitsfirma PSK, die derzeit die Anlagen bestreift, sollte die Stadt darauf nicht verzichten. Konnten bislang zwar keine Täter direkt überführt werden, hätte die Technik, die inzwischen veraltet ist, doch eine abschreckende Wirkung. „Die sollte man nicht unterschätzen“, sagte der Fachmann auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses. Gab es während der Landesgartenschau 34 Videopunkte, sind es derzeit 18, die von der Firmenzentrale aus eingesehen werden können.

Trotz der Technik ist auch nach der Laga das direkte Eingreifen der Sicherheitsmänner unerlässlich. So gab es von Januar bis Ende August dieses Jahres insgesamt 143 Einsätze, bei denen Mitarbeiter des Unternehmens das Hausrecht durchsetzen mussten. In der Regel wollten Jugendliche die Parkanlagen auch nach Schließung der Tore noch als Party-Ort nutzen und stiegen über die Zäune. Vor allem in den Frühjahr- und Sommermonaten sei der Weinberg ein beliebtes Ausflugsziel in den späten Abend- und Nachtstunden. In den meisten Fällen haben die Jugendlichen das Areal dann nach ein paar klärenden Worten auch verlassen, so Kannenberg. Doch nicht immer: Im April musste die Polizei dreimal und im Mai fünfmal zu Hilfe hinzu gezogen werden, damit die jungen Leute von dannen ziehen. Oftmals seien die Jungen und Mädchen noch strafunmündig, bilanzierte der PSK-Geschäftsführer. Für ihn steht fest: Eine Überwachung der Anlagen sei unumgänglich. Auch deshalb, um Vandalismus und Diebstählen Einhalt zu gebieten. Um die Übeltäter direkt zu erkennen, müsste in neue, moderne Technik investiert werden. „Das ist unumgänglich“, sagte Kannenberg.

Die meisten Mitglieder des Hauptausschusses schätzen die Lage ebenso ein. „Am besten wäre es, wir könnten auf Zäune und Öffnungszeiten verzichten. Aber das ist eine Illusion. Angesichts der Millionen-Investitionen und Fördermittelbindung stehen wir auch in der Verantwortung, dass die Anlagen erhalten bleiben“, sagte Udo Vogt (CDU/FDP). Auch für die SPD/Linke/Grüne/Wähler-Fraktion gebe es keine Alternative, sagte Fraktionschef Heiko Jerkowski. Bernd Hennig (CDU/FDP) bemängelte, dass die Stadt von der Justiz keine Hilfe erwarten könne.

Anders beurteilt dagegen Volker Voigt (Bündnisgrüne). Angesichts von Vandalismusschäden in Höhe von 8700 Euro und Sicherungskosten von 60.000 Euro könnten die Anlagen rund um die Uhr geöffnet bleiben.

In diesem Zusammenhang befürworteten die Mitglieder des Hauptausschusses einen Antrag von Elke Fenger-Schwindack von der SPD/Linke/Grüne/Wähler-Fraktion, die Öffnungszeiten der Parks im Herbst etwas großzügiger zu erweitern. So sollen die Flächen künftig auch noch im Oktober bis 21.30 Uhr (statt 19 Uhr) geöffnet bleiben. Dies sei ein Monat, der sich noch abends für längere Spaziergänge anbiete. Wenn der Stadtrat zustimmt, wären die Laga-Anlagen dann von April bis Oktober von 6.30 bis 21.30 Uhr und von November bis März von 6.30 bis 19 Uhr zugänglich.

Laut Vorschlag der Stadtverwaltung soll die Videoüberwachung für 2020 vorbereitet werden. Diese sei, inklusive Schließzeiten, wirtschaftlicher als eine Überwachung mit Personal.