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SPD-Klasurtagung Burchhardt soll wieder antreten

Amtsinhaber Steffen Burchhardt soll wieder für den Posten des Landrates kandidieren. Das ist ein Ergebnis einer SPD-Tagung in Brettin.

Von Thomas Pusch 14.09.2020, 01:01

Brettin l Gleich zu mehreren Wahlen werden die Menschen im Jerichower Land kommendes Jahr an die Urnen gebeten: Kommunalwahl, Landtagswahl, Bundestagswahl. Anlass genug also, um sich nach der coronabedingten Zwangspause wieder ins Gespräch zu bringen. Das sieht man auch bei der SPD Jerichower Land, deren Vorstand sich zu einer zweitägigen Klausurtagung in Brettin traf, um sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. „Dazu gehört, dass wir das Programm für die Landtagswahl durchgegangen sind, zu dem wir zwei Ergänzungen vorschlagen“, sagte Kreisvorsitzender Kay Gericke am Sonnabend im Gespräch mit der Volksstimme. Zum einen solle es ein Entschuldungsprogramm für die Kommunen geben, die durch Kassenkredite immer tiefer in die roten Zahlen rutschen würden, zum anderen einen besseren Personalschlüssel. „In Sachsen-Anhalt sind die wenigsten Erzieherinnen pro Kind zugeteilt“, erklärte Gerickes Stellvertreter Jörg Rehbaum, der die Initiative eingebracht hatte. So werde es schwierig, die Idee, all der Kindereinrichtungen für die Kinder umzusetzen. Er sei überzeugt davon, dass alle Einrichtungen gute Konzepte haben, aber dafür müsse es eben auch die ausreichende Personalbestückung geben.

Während manches noch in der Theorie bleibt, so haben die Sozialdemokraten im Jerichower Land für den Posten des Landrates einen ganz konkreten Gedanken. „Wir werden der Wahlversammlung Steffen Burchhardt vorschlagen“,sagte Gericke. Dafür habe sich die Klausurtagung entschieden und es gebe auch keinen Gegenkandidaten gegen den Amtsinhaber.

Den Gegenwind für die Sozialdemokraten nimmt Kay Gericke durchaus ernst. Der potenzielle Landesvorsitzende Jost Riecke, der die Partei frustriert verlassen hat, kritisierte, dass die Sozialdemokraten im ländlichen Raummnicht wahrzunehmen seien. Für Gericke ein wichtiger Hinweis. „Es ist schwierig in unserer Region“, sagte er im Gespräch mit der Volksstimme. Man müsse auf die Menschen eingehen. In einer eher konservativ geprägten Gegend sei es wichtiger, Geld für einen Spielplatz zu bekommen, als sich um die Toilette für das dritte Geschlecht zu kümmern.

Und die Sozialdemokraten gehen auch moderne Wege, um auf sich aufmerksam zu machen, Florian Lüdtke von den Jungsozialisten ist nicht nur Mitglied des Kreisvorstandes, sondern auch Social-Media-Beauftragter, also derjenige, der die Partei bei Facebook, Twitter und Instagram interessant machen soll. „Das funktioniert nicht nur bei unseren Mitgliedern, sondern weckt auch Interesse bei anderen“, sagte er im Gespräch mit der Volksstimme.

Aus ganz anderen Gründen ist der 17-jährige Hannes Kreschel Mitglied der Sozialdemokratischen Partei geworden. „Ich bin zu Hause so erzogen worden“, erzählte er. Den 17-Jährigen sprechen die sozialdemokratischen Werte an, für die er Weltoffenheit, Solidarität mit allen Menschen und eine Sozialpolitik, die sich um diejenigen kümmert, die abgehängt worden sind, als Beispiele nennt. Er möchte sich auch aktiv in die Politik einbringen.

Der Landtag kommt für den Teenager noch etwas zu früh. Allerdings ist die SPD im Jerichower Land noch immer auf der Suche nach einem Direktkandidaten für den Wahlkreis Burg. „Es gibt mögliche Bewerber, die sich aber Bedenkzeit ausgebeten haben, deswegen sollen jetzt auch noch keine Namen genannt werden“, erklärte Gericke. Bis zur Wahlversammlung Mitte Oktober soll es aber einen Kandidaten geben. Für den Wahlkreis Tangermünde/Tangerhütte/Genthin ist die Entscheidung hingegen schon im März gefallen. Dort tritt der Genthiner Ortsvereinsvorsitzende Udo Krause an. Die Landtagswahlen finden im Juni kommenden Jahres statt.