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Storchentage Mit Insekten den Sommer überlebt

In Lübars drehte sich am Sonnabend alles um die „Sachsen-Anhaltischen Storchentage".

Von Stephen Zechendorf 22.10.2018, 08:00

Lübars l  Der trockene Sommer 2018 hat den Störchen nicht ganz so schlimm zugesetzt, wie befürchtet. So lautet die Einschätzung des Vorsitzenden der Vogelschutzwarte Loburg, Dr. Christoph Kaatz. „Störche sind flexibel, sie haben sich in diesem trockenen Sommer deswegen auf Insekten umgestellt“, erklärt Kaatz am Rande der Tagung, zu welcher der Storchenhof und die Nabu-Arbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz seit Jahren nach Loburg und Lübars einladen.

Bei der Tagung, zu der am vergangenen Wochenende wieder rund 100 Experten, Horstbetreuer und Interessierte aus ganz Deutschland kamen, werden stets aktuelle Zahlen zum Weißstorchbestand und neueste Erkenntisse aus der Adebar-Forschung präsentiert.

Stets zu Beginn der Tagungen legt Dr. Mechthild Kaatz die Erhebungen der Vorjahres-Weißstorchzählungen vor. Somit konnte sie am Sonnabend die Ergebnisse von 2017 vorlegen. Aktuelle Zahlen zu 2018 werden derzeit noch ausgewertet. Für das Jerichower Land ermittelten die zum Großteil ehrenamtlichen Horstbeobachter im Jahr 2017 insgesamt 54 Horstpaare, die Gesamtanzahl flügger Junge lag 2017 bei 87. Die Zahlen für ganz Sachsen-Anhalt liegen bei 566 Horstpaaren, 978 Jungvögeln und elf Einzeltieren, die mindestens vier Wochen an einem Horst beobachtet wurden.

Zu den prominenten Gästen der Tagung zählte auch Klaus Rehda, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. In seinem Grußwort zeigte sich Rehda überzeugt, dass die Natur nicht nur mit Hilfe von Naturschutzgebieten geschützt und erhalten werden könne. Es sei ein Umdenken bei der Landwirtschaft erforderlich. Man werde daher besonders auf die kommende Förderperiode achten, ob wie bisher die intensive Landwirtschaft, oder mehr ökologische Landwirtschaft gefördert werde.

Es dürfe bei der Förderung von Landwirtschaft nicht um Gewinnmaximierung gehen, sondern auch einen gesellschaftlichen Nutzen geben. Man wolle versuchen, mehr ökologischen Landbau zu erreichen, so Rehda.