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Schule Theuerkauf geht in den Ruhestand

Dr. Malte Theuerkauf verabschiedet sich vom Burger Roland-Gymnasium in den Ruhestand.

Von Mario Kraus 27.06.2018, 01:01

Burg l Händeschütteln, Schulterklopfen, Dankesworte und jede Menge Wünsche für den nun kommenden Lebensabschnitt – Dr. Malte Theuerkauf hat einen Teil dieser Rituale schon geschafft und am 27. Juni  noch einmal ganz offiziell vor sich, bevor er die letzten persönlichen Dinge einpackt und die Schlüssel abgibt.

Nach 14 Jahren in Burg geht der Schulleiter in den verdienten Ruhestand. „Irgendwann endet auch das Berufsleben, das ist normal“, sagt der 63-Jährige. Schon im Herbst 2016 hat er mit seiner Frau den Entschluss gefasst, in diesem Jahr die Rentenzeit einzuläuten. „Das war eine bewusste Entscheidung.“ Wenn er heute die Fahrt ins heimische Eilsleben in den Landkreis Börde antritt, kann er das mit der Gewissheit tun, viel geschafft zu haben: Der Unterricht für das kommende Schuljahr ist vorbereitet, Nachfolger Thomas Dreher wird ab August seinen Dienst antreten und das Gymnasium hat einen guten pädagogischen Ruf über die Kreisgrenzen hinweg.

Dazu hat Theuerkauf maßgeblich mit beigetragen – als Lehrer für Mathematik und Physik und Leiter des Gymnasiums. Kollegen beschreiben ihn als höchst kompetent, als einen, der zuhören, moderieren und abwägen kann und letztlich nachvollziehbare Entscheidungen trifft. Ein Vorgesetzter, der für Mitarbeiter und Schüler stets ein offenes Ohr hatte. Landrat Steffen Burchhardt (SPD), ein ehemaliger Schüler der Einrichtung, schätzt Theuerkauf besonders: „Er hat das Burger Roland-Gymnasium im letzten Jahrzehnt entscheidend vorangebracht, mit seiner netten und bescheidenen Art Akzente gesetzt.“ Ein Beispiel von vielen sei die Neugestaltung des Schulgeländes gewesen.

„Dass wir im Kollegium intensiv miteinander redeten, Probleme und Projekte gemeinsam erörterten, war mir besonders wichtig. Dazu gehörten auch die engen Verbindungen zu den Eltern“, sagt Theuerkauf – und blickt auf einige Abiturzeugnisse auf seinem Schreibtisch.

Was wird er, der jeden Tag gern die 56 Kilometer nach Burg und zurück in die Börde gefahren ist, am meisten vermissen? Theuerkauf muss nicht lange überlegen: „Auf jeden Fall den eigenen Unterricht und den Kontakt zu den Schülern, die Gespräche mit den Kollegen und die umfangreichen Bauvorhaben, die wir mit dem Landkreis in den zurückliegenden Jahren geschafft haben. Und in diesem Zusammenhang auch die enge Kooperation mit Kreisvorstand Bernd Girke. Das war eine intensive Zeit.“

Er ist sich aber ganz sicher, dass die nächsten Jahre nicht minder ausgelastet sein werden. Immerhin ist er ein Familienmensch, der nicht nur für Ehefrau und die zwei erwachsenen Kindern immer da ist, sondern auch für die mittlerweile drei Enkel. „Wir sehen uns oft, weil alle nur in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern verstreut sind. Und mit den Enkeln Fußball zu spielen, ist immer eine tolle Sache.“ Und auch sonst wird mancher Tag eher einem Unruhestand gleichen. Haus und Grundstück müssen gepflegt werden, Schwimmen und Radfahren sollen auch nicht zu kurz kommen. Daneben spielt der 63-Jährige leidenschaftlich gern E-Gitarre und widmet sich der Malerei und Bildhauerei.

Ein Vorhaben steht indessen ganz oben auf der Agenda: In einer Werkstatt für Behinderte wird er einen Malkurs leiten. „Langeweile wird also nicht aufkommen.“ Außerdem: „Ich bin nicht aus der Welt und hoffe doch auf manche Einladung nach Burg ...“