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Tourismus Noch kein Konzept für die Kirche

Der Wiederbeleber des Loburger "Barby-Rittergutes", Robert Dahl hat, in Loburg noch viel vor.

Von Stephen Zechendorf 23.01.2019, 06:00

Loburg l Eines gleich vorneweg – allzu konkret sind die Pläne von Robert Dahl bezüglich der katholischen Ex-Kirche noch nicht. Denn es warten am anderen Ende der kleinen Stadt Loburg genug andere Vorhaben rund um das Rittergut, an denen noch gearbeitet wird. „Ich denke, mit einer Sanierung der Kirche und den Wohnungen darin kann erst im Jahr 2020 begonnen werden“, mutmaßt Dahl, der sich mit den „Karls-Erdbeer- und Freizeithöfen“ im Norden Deutschlands einen Namen gemacht hat.

Nachdem Dahl vor wenigen Jahren den Loburger Familiensitz derer von Barby zurückerworben hatte, setzte sich der Barby-Nachfolger das Ziel, aus Loburg eine „Walnusshauptstadt“. Schon erstrecken sich große Walnussplantagen im Westen von Loburg.

In Loburg ging zuletzt das Gerücht, dass Robert Dahl für die ehemalige Kirche plane, „das erste Event am ersten Advent“ durchzuführen. Doch Dahl schüttelt den Kopf: „Klingt ja ganz nett, aber es stimmt nicht.“ Tatsächlich hat Dahl noch gar kein Konzept für das entwidmete Gotteshaus. Es soll ein Raum für Kultur werden, soviel steht schon fest. Bauliche Veränderungen im Bereich des Kirchentraktes plant Dahl wohl nicht. „Da sollen jetzt keine Wände eingezogen werden, oder so.“ Lesungen, Konzerte hält er für machbar. „Oder auch ein kleines Kino, in dem Filme gezeigt werden, die in den großen Sälen nicht so oft laufen.“

Man muss es dem Unternehmer nachsehen, dass die Konzepte für die Kirche noch ein wenig um Urschleim blubbern. Schließlich hat Robert Dahl die nun ihm gehörende Kirche am Freitag des Loburger Neujahrsempfang 2019 das erste Mal gesehen. Seinen ersten Eindruck beschreibt Dahl so: „Ich war jetzt weder geschockt noch euphorisch positiv. Ich hatte es mir so etwa vorgestellt.“ Dahl konnte zu dem insgesamt 2500 Quadratmeter umfassenden Kirchengrundstück auch einen Streifen Land links daneben erwerben.

Was nicht in der früheren Kirche passieren darf, ist sogar im Kaufvertrag mit dem katholischen Bistum geregelt worden. Es dürfen keine Bordelle und bordellartigen Betriebe eingerichtet werden. Auch andere nicht-christliche Religionsgemeinschaften dürfen sich dort nicht einrichten.

Glaubt man Loburgs Ortsbürgermeister Bernd Wünschmann, plant Robert Dahl ohnehin an anderer Stelle, mit ganz anderen „Verführungen“. Wünschmann hatte in seiner Neujahrsrede berichtet, dass Robert Dahl in der alten Mühle gegenüber des Rittergutes eine Bonbonmanufaktur einrichten und noch 2019 eröffnen möchte. Eine offizielle Bestätigung durch den „Erdbeerkönig“ der seit Jahren Bonbonmanufakturen in seine „Erdbeerhöfe“ integriert, gab es mit Verweis auf offene Verträge nicht.

Im Gespräch mit dem Unternehmer wird klar: Dahl sieht noch viel Potential in Loburg. Nicht vergessen sind Überlegungen aus der Anfangszeit, noch mehre Punkte in Loburg mit Kultur und Kunsthandwerk zu besetzen. „Es wäre schön, wenn sich solche Angebote zwischen Rittergut, Storchenhof und Kirche befinden“, so Dahl. Es soll auch mehr Angebote für Kinder geben. Von einem „Indoor-Spielplatz“ ist die Rede. Eröffnung: gerne noch 2019.

Vor zwei Jahren ist der Unternehmer ins Hotelwesen eingestiegen, hat im „Erbeerhof Rövershagen“ ein Hotel mit 50 Zimmern gebaut. Auch für Loburg könnte sich Dahl vorstellen, Unterkünfte anzubieten, wenn das kulturelle Angebot zunimmt. „Auf jeden Fall kein Neubau, es ist genug Altsubstanz vorhanden.“

Und dann sind da ja noch die Walnüsse: Die möchte Robert Dahl ins Gesamtkonzept einbeziehen. Denkbar wäre ein „Walnuss-Erlebniszentrum“, in dem über die Geschichte und die Sortenvielfalt der Walnuss informiert werden kann.