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Tunnel-Sprayer Stadt erwartet harte Strafe

Burgs Tunnel-Sprayer: Junger Mann muss mit Anzeige wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung rechnen.

Von Mario Kraus 14.03.2019, 00:01

Burg l Am 27. Februar gegen 3 Uhr morgens stand die Polizei im Fußgängertunnel in der Niegripper Chaussee hinter einem jungen Mann aus Burg. Der war gerade dabei, das mühevoll von Christian Grams und Olaf Lupin gestaltete Graffitiwerk zu übersprühen und damit zu verunstalten. Die Beamten konnten nach Hinweisen eines Zeugen kurzerhand einen Erfolg verbuchen. „Und wir als Stadt haben jetzt die Gelegenheit, unsere Ansprüche geltend machen“, kündigt Vize-Bürgermeister Jens Vogler an.

Der 24-Jährige muss nun mit einer Anzeige wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung rechnen – „eine besonders schwere Form der Sachbeschädigung“, so Vogler. Das könne mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Vogler wird deutlich: „Wir hoffen und erwarten eine entsprechende Strafe, die der Tat gerecht wird und abschreckend wirkt.“

Schon deshalb, weil die Stadt in Vorbereitung der Landesgartenschau (Laga) viel Wert auf die Gestaltung des Tunnels, der oft verdreckt und katastrophal ausgesehen hat, gelegt habe. Für Wand-Graffiti seien insgesamt rund 34.000 Euro investiert worden, „damit sich Besucher der Stadt und Einwohner gleichermaßen daran erfreuen können“, so der Vize-Bürgermeister. „Dabei handelt es sich um die Beschädigung eines Kunstwerkes, die wir nicht einfach hinnehmen werden.“ Aus diesem Grund sei gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft das besondere öffentliche Interesse an der Strafverfolgung betont worden. Laut Vogler ist der Täter kein unbeschriebenes Blatt in der Stadt. Die Kosten, um die Schmierereien zu beseitigen, seien immens und würden dem Mann in Rechnung gestellt.

Diese Verfahrensweise sei berechtigt, sagt Polizei-Pressesprecher Falko Grabowski. Er ist mit seinen Beamten froh, dass es in diesem Fall gelungen sei, einen Täter zu überführen. „Das ist in der Regel sehr schwierig. In diesem Fall konnten wir ihn auf frischer Tat stellen.“

Sachbeschädigungen und Vandalismus waren vor und während der Laga ein großes Problem in Burg. So wurden Bänke demoliert, Verkaufshäuschen aufgebrochen, Zäune umgeworfen oder Kunstwerke beschmiert. Zwar hatte die Laga GmbH in den Parkanlagen Kameras installieren lassen, allerdings ließen sich dadurch keine Täter ermitteln. Unter anderem auch deshalb, weil sie nicht identifiziert werden konnten. Der Laga GmbH sind durch Vandalismus, Diebstahl und Sachbeschädigungen Schäden in Höhe von mehr als 20.000 Euro entstanden, bilanzierte die Geschäftsführung zum Ende des Landesfestes mit seinen 1300 Veranstaltungen.