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Weitere Meinungen von Volksstimme-Lesern zur geplanten B 1n-Trasse und den Brief an Verkehrsminister Webel "Umgehung ist auch gut für die wirtschaftliche Entwicklung Burgs"

06.02.2013, 01:18

Burg (mk/am/no) l Benötigt Burg eine Ortsumgehung? Und soll dies der Stadtrat in einem Brief an das Land untermauern? Hierzu erreichten die Volksstimme zahlreiche Meinungen.

Eckhard Burmester schreibt dazu: "Wir sind selbst Anwohner der Magdeburger Chaussee in Burg. Hier ist ein entspanntes, ruhiges Wohnen auf Grund des erhöhten Durchfahrtsverkehrs auf der B 1 nicht denkbar, da Straßenlärm und Dreck dieses nur eingeschränkt ermöglichen. Täglich erleben wir hier den Berufsverkehr, die Lkws, die ins Gewerbegebiet fahren oder den Verkehr aus Richtung Genthin zur Autobahn. Schließen Sie einmal die Augen. Es ist Sommer, die Vögel zwitschern, das Gras duftet, die Kinder oder Enkel spielen im Garten ... Und jetzt kommen die Lkw. Einer nacheinander, die Ampel wird rot, der Lkw muss stark bremsen und die Reifen eines Pkw quietschen (...) Wir sind der festen Überzeugung, dass der Einzelhandel nach dem Bau der Ortsumgehung keinen wesentlichen Umsatzeinbruch zu verzeichnen hat. Jeder, der zum Marktkauf fährt oder in die Innenstadt ins Restaurant, fährt gezielt (...) Wollen wir die Interessen des Profits vor das Wohl der Bürger stellen? Können wir diesen zunehmenden Straßenverkehr unseren künftigen Generationen zumuten?"

Auch Michael Woitalla: befürwortet eine Umgehung: "Die Gesundheit steht im absoluten Vordergrund und nicht irgendwelche Gelder, die uns belasten sollen. Da ich selber direkter Anwohner der B 1 bin, bemerke ich täglich, wie nervenraubend dieser Lärm der Nutzfahrzeuge auf einen wirkt. Darunter leidet die Verfassung des Menschen und die Lebensqualität nimmt drastisch ab. Der Mensch besitzt nur ein Leben mit der verbundenen Gesundheit, welche nicht aufs Spiel gesetzt werden darf." Bei der Versammlung in der Burger Stadthalle habe er auch Vorschläge zur Kontrolle der "Maut-Preller" unterbreitet, "worauf unser Bürgermeister zustimmte und Aktion versprach". Aber bis jetzt sei davon nichts zu bemerken. Michael Woitalla fühlt sich "von diesem ganzen Verwaltungsregime an der Nase herumgeführt" und sieht kein Stück Initiative auf die Bürger gerichtet. "Wer wirklich Geschäfte in Burg besucht, der nutzt die vorgesehenen Ausfahrten."

Unser Leser Karl Gamisch erwartet vom Burger Stadtrat, über die B 1-Ortsumgehung nicht nur kurzfristig abzuwägen. "Man muss doch auch an die Zukunft denken." Die Ortsumgehung sei zwingend notwendig. "Sie ist eine absolute Chance." Der Straßenverkehr werde weiter zunehmen. "Wir haben im vorigen Jahr zweimal erlebt, was passiert, wenn die Autobahn 2 dicht ist", erinnert er an endlose Verkehrsstaus. Er wohnt im Ihletal und habe allein eine Stunde gebraucht, um von dort wegzukommen.

Verkehrsfluss und Lärmschutz sind für Klaus Kruttke aus Detershagen ausschlaggebende Gründe, die für eine B 1-Ortsumgehung sprechen. "Ich bin dafür." Mit der Ortsumgehung verspricht er sich eine bessere Ableitung des Lkw-Verkehrs und im Berufsverkehr einen besseren Verkehrsfluss. Dazu gehöre auch ein Kreisverkehr am B 1-Abzweig nach Detershagen. Im Berufsverkehr sei es fast unmöglich, in Richtung Burg auf die B 1 zu kommen. Da müsse man schon mal 20 Minuten warten. Wenn der Lkw-Verkehr um Burg herumgeleitet würde, würde das die Lärm- und Umweltbelastungen für die Stadt spürbar senken.

Gabriele Müller aus Burg sieht einen ökonomischen Aspekt: "Ich bin für eine Ortumgehung, da es für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung einfach für Burg notwendig ist. Betriebe siedeln sich dort an, wo die Infrastruktur stimmt. Warum wurde nicht bisher mehr für die Innenstadt getan? Wer eine ortsansässige Firma aufsuchen will, macht das auch weiterhin. Hier entscheidet der Preis. In anderen Gemeinden wird für eine Ortsumgehung gekämpft (...)".

Engelbert Adelt aus Burg wundert die Diskussion mit der Umgehung "doch sehr". Selbstverständlich sei die Umgehung eine Lösung. "Die Argumentation mit dem Durchfahrtsverkehr, der den Geschäften fehlen werde, zieht nicht." Als ob Autohäuser von Laufkundschaft profitieren würden. "Ich bin für die Umgehung. Als Lösung schlage ich Hinweisschilder für die Firmen vor, die sich dadurch benachteiligt fühlen." (Weitere Meinungen am Donnerstag.)