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Unrat Müll am Niegripper See

Der idyllische Niegripper See bietet Badespaß und Erholung für seine Gäste. Doch es gibt dort auch ein Müllproblem.

Von Aline Wobker 15.07.2019, 01:01

Burg l Verpackungen von Pizza und Pommes, am Kiosk gekauft und am Strand entsorgt. Der Mülleimer? Keine fünf Meter entfernt. Dennoch landet viel Unrat am Ufer des Erholungsgebiets. „An den ganz extremen Tagen sind es bis zu einem Kubikmeter Müll“, sagt der Betreiber vom Campingplatz Andreas Paßlack. Dies sei, zum Ärger des Betreibers, ein immer wiederkehrendes Problem.

Das weiß auch Reinigungskraft und Dauercamperin Bianca Kohlberg: „ Ich bin hier seit vier Jahren für die Reinigung zuständig. Es ist sehr viel mehr Müll geworden. Vor vier Jahren war es nur eine Schubkarre. Mittlerweile sind es nach einem Wochenende drei oder sogar vier Schubkarren. Und auch an bewölkten Tagen gibt es zwei Karren voller Müll.“

Darüber ärgert sich auch ihre Kollegin Sibylle Schüßler. Sie fragt sich, ob die Besucher ihren Müll ganz bewusst liegenlassen, weil bekannt ist, dass sie und ihre Kollegin den Unrat zeitnah wegräumen. „Hier liegt eigentlich alles rum. Aber am häufigsten müssen wir Zigaretten und Kronkorken aufsammeln“, sagt Sybille Schüßler. Besonders ärgerlich sei daran, dass die Aschenbecher für die Zigaretten in wenigen Metern erreichbar wären.

„Wir finden auch manchmal merkwürdige Sachen, wie zum Beispiel Schuhe, Handtücher oder Spielzeug“, erzählt Sybille Schüßler über ihre Funde. Warum so viel liegengelassen wird, darüber können die beiden Frauen nur mutmaßen. Ihre Vermutung: Die Menschen sind zu träge. „Wenn eine Mülltonne voll ist, dann gehen viele keine fünf Meter zur nächsten und werfen den Müll einfach daneben. Dieser Müll wird dann durch den Wind über den ganzen Strand geweht“, erzählt Schüßler.

Auch Dauercamper Paul (7) hat bereits bemerkt, wieviel Müll im Strandbereich und auf dem Spielplatz zu finden ist: „Das stört mich schon beim Spielen. Das ist doch Umweltverschmutzung. Außerdem habe ich schon Scherben auf dem Spielplatz gefunden.“ Darüber ist auch Mutter Christiane Stargard erschrocken, sie hat den Campingplatz ausgewählt, damit Paul der Natur nähe kommt. Sie habe bei Spaziergängen mit ihren Hunden den Müll wahrgenommen. Sie findet aber trotzdem, dass der Niegripper See und die Umgebung ein sehr schönes Fleckchen Erde sei.

Das Gebiet am Niegripper See, das zum Campingplatz gehört, ist insgesamt sechs Hektar groß und bietet Platz für 100 Dauercamper und 45 Touristen. Damit gehöre der Platz zu den kleineren Campingplätzen, sagt Inhaber Andreas Paßlack. Doch auch sechs Hektar müssen gepflegt und bewirtschaftet werden, dazu seien sieben Angestellte notwendig, so Paßlack weiter.

Die beiden Reinigungskräfte Schüßler und Kohlberg wünschen sich, dass die Besucher des Niegripper Sees auf die Umwelt achten und eventuell mehr Hinweise auf den Standort der Mülltonnen angebracht werden. Damit der Niegripper See auch in Zukunft ein Ziel mit Erholungsfaktor bleibt.