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Vandalismus Zerstörungswut im Königlichen Weg

Unbekannte haben am Königlichen Weg in Gommern eine Spur der Zerstörung hinterlassen.

Von Manuela Langner 27.07.2018, 08:00

Gommern l Mit einem Messer glättete Friedemann Barthels, Gartenarchitekt und Landschaftsgärtner in Gommern, am Donnerstagvormittag die Wunden in den Rinden der Kastanien am Königlichen Weg. „Dann hat der Baum es nicht so schwer beim Überwallen“, erklärte er. Für die großen Bäume seien die Verletzungen erhebliche Schäden. Grundsätzlich sind sie zwar vital, aber wenn sich ein Pilz reinsetzt, dann kann es das Ende der Kastanien sein.

Vermutlich mit einer Axt oder einem anderen scharfen Werkzeug haben Unbekannte ihren Frust an mehreren Bäumen entlang des beliebten Spazierweges am Rande Gommerns hinterlassen. Getroffen wurde dabei auch eine Esskastanie, die bei der Pflanzaktion im April erst gesetzt worden war. Kaputt gemacht wurden zudem ihre Pfähle drumherum. Die Spender des Baumes kümmerten sich gemeinsam mit Friedemann Barthels darum, dass der Baum eine neue Standhilfe erhält.

Er hatte die Pflanzaktion Anfang des Jahres ins Lebens gerufen. Nach den Stürmen 2017, denen genug Bäume zum Opfer gefallen waren, wollte er etwas dafür tun, dass Gommern eine grüne Stadt bleibt. In kürzester Zeit fanden sich genügend Spender für 20 Bäume am Kulk und am Königlichen Weg. Mit der Aktion verbunden war die Aufforderung an die Spender, die Anwuchspflege zu übernehmen. Friedemann Barthels ist angetan davon, wie verantwortungsvoll die Leute mit dieser Aufgabe umgehen. „Alle Bäume sind noch am Leben.“ Das wolle angesichts der Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate schon etwas heißen. Er bittet die Spender auch weiterhin, sich um ihre Bäume zu kümmern.

Die Trockenheit setzt auch den städtischen Anlagen wie Kräutergarten oder Heidegarten zu. Dennoch: „Beide sehen erstaunlich gut aus“, sagte Friedemann Barthels. Das sei vor allem den Mini-Jobbern zu verdanken, die sich ums Wässern kümmern würden. Im Heidegarten seien nicht alle Nachpflanzungen durchgekommen, die beim Arbeitseinsatz im Frühjahr gesetzt worden seien. „Es ist ein Verdienst der Leute, die dort arbeiten, dass doch etwas durchgekommen ist.“

Zurück an den Königlichen Weg: Alle Passanten schütteln ob der puren Zerstörungswut den Kopf. Zwei Sitzbänke sind der Kraftmeierei ebenfalls zum Opfer gefallen.

Friedemann Barthels zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Leute, die etwas verbessern wollen, den längeren Atem als die Chaoten haben werden. Er kann sich auch vorstellen, eine neue Pflanzaktion zu organisieren. Interessenten gebe es bereits. Die Stadtverwaltung müsste nur sagen, an welchen Stellen Bäume gepflanzt werden könnten.