900 Bäume und Sträucher Voller Einsatz für den Wald im Jerichower Land: Kreisverwaltung im großen Pflanz-Einsatz
Der Erhalt der Wälder im Jerichower Land ist erklärtes Ziel der Kreisverwaltung. Dafür legt sie auch selbst aktiv Hand an. Wie nun bei einem Einsatz bei Stresow.

Stresow/Theeßen - Neues Grün für das Jerichower Land. Den Klima-Welt-Aktionstag hat die Kreisverwaltung zum Anlass genommen, selbst aktiv zu werden und Bäume in einem Waldgebiet zu pflanzen.
Landrat Dr. Steffen Burchhardt und der Beigeordnete Stefan Dreßler haben zusammen mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung in einem Waldstück zwischen Stresow und Theeßen rund 650 Sträucher und 250 Bäume gepflanzt. Insgesamt waren 35 Mitarbeiter im Pflanzeinsatz. Durch die Aufforstung des etwa 30 Meter breiten und circa 240 Meter langen Areals an der Landesstraße 52 soll für den bestehenden Wald ein Windschutz geschaffen werden, so das Ziel.
Hoffen auf mehr Beteiligung im Wald
Auf den Weg gebracht hatte diesen Einsatz im Kommunalwald Kai Niebuhr, Klimaschutzmanager des Landkreises. „Diese Aktion findet heute zum zweiten Mal statt. Die Kreisverwaltung ist zum ersten Mal dabei. Wir hoffen, dass sich im nächsten Jahr auch Kommunen und Bürger an dieser Aktion beteiligen“, erklärt Kai Niebuhr. Er hat in den letzten zwei Jahren ein Konzept zur Wiederaufforstung des Kommunalwaldes im Jerichower Land entwickelt.
Geleitet wurde die Aktion bei idealem Pflanzwetter von Revierförster Uwe Schmied vom Landeszentrum Wald, Betreuungsforstamt Nedlitz. „Ziel ist es, hier einen stufenförmigen Waldrand zu gestalten, der als Windschutz dient“, so der Revierförster.

Jeweils in Dreier-Gruppen ging es an die Arbeit. Zuvor hatte Uwe Schmied erklärt, was wo und wie gepflanzt werden soll. In den Boden gebracht wurden die Baumarten Feldahorn, Wildapfel und Hainbuche. Zwischen die Bäume kamen die Sträucher Holunder, Ginster, Hartriegel, Hundsrose und Weißdorn. Das Waldstück soll später auch noch eingezäunt werden.
Die niedrig wachsenden Pflanzen wurden an der Außenseite des Waldstückes gepflanzt. Daran schlossen sich dann in Richtung Waldinneres die größer werdenden Pflanzen an. Uwe Schmied: „Vorher wuchsen hier in diesem Bereich 111-jährige Kiefern. Es musste eine Verjüngung her.“ Bereits angelegt wurde hinter dem zu bepflanzenden Waldrand ein Verjüngungsbestand mit Roteiche und Kiefern. „Diese werden in Zukunft durch die heutigen Anpflanzungen geschützt“, blickt Uwe Schmied schon mal voraus.
Ziel ist Nachhaltigkeit
Dem Landkreis gehören rund 880 Hektar Wald. Stabile Laub- und Mischwaldbestände sind das langfristige Ziel für den Kommunalwald. Derzeit besteht er noch zu 80 Prozent aus Kiefern. Der Landkreis setzt beim Wald auf Nachhaltigkeit: Lediglich 75 Prozent des Zuwachses in einem Jahr werden genutzt, um den Waldbestand stetig zu erweitern.
Im Jahr 2005 hat das Betreuungsforstamt Nedlitz die Bewirtschaftung des Kommunalwaldes übernommen. Vor mehr als 70 Jahren ist das Areal aus dem Gutsbesitz in Stresow durch Erbe an den damaligen Landkreis übergangen. Ein 14 Jahre andauernder Rechtsstreit zwischen dem Jerichower Land und der Erbengemeinschaft nach Margarete Gaertner wurde einst mit einem Vergleich beendet. In dieser Zeit wurde nicht viel im Wald gemacht. In dieser Zeit ist viel Pflege des Waldes auf der Strecke geblieben.
Bis die Bäume und Sträucher ihre Funktion als „Windschutz“ übernehmen können, wird es, so Uwe Schmied, noch mindestens zehn Jahre dauern. Eine weitere Bepflanzung in dem Waldbereich entlang der Landesstraße 52 ist in naher Zukunft nicht vorgesehen.