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Vorfall bei Hohenwarthe Junger Schafbock gerissen

Einen neuen Fall eines Wolfsrisses hat es in Hohenwarthe gegeben. Auf einer Elbwiese starb ein Zuchtbock.

Von Christian Luckau 09.11.2017, 07:05

Hohenwarthe l Das Schäferpaar Georgi fand einen ihrer jungen Schafböcke mit aufgerissenem Rücken. „Der Wolf muss am Dienstag während des Vormittags gekommen sein“, meint Schäferin Martina Georgi aus Lostau. Sie und ihr Mann haben bei Hohenwarthe, in der Nähe der Elbe, Wiesen für ihre Schafe und Böcke gepachtet und dort sechs ihrer Zuchtböcke zum Weiden eingezäunt.

„Den ganzen Sommer über waren die Tiere hier draußen, ohne dass etwas passiert ist. Und nun das“, meint die Schäferin und verweist darauf, dass ihnen nicht nur das gerissene Tier verloren gegangen ist.

„Ein Stück des Zaunes ist heruntergetrampelt, die Tiere haben Reißaus genommen, waren total verstört. Vier unserer Jungböcke und den Altbock konnten wir wieder einfangen. Einer der Jungböcke ist nach wie vor verschwunden, den anderen haben wir mit offenem Rücken und heraushängenden Därmen, aber lebendig, im Unterholz gefunden. Ihm konnten wir leider nicht mehr helfen. Dabei sind die Tiere für uns wichtig. Mit ihnen wollten wir die Herde auffrischen.“

Rund sechs Monate alt sind bzw. waren die Tiere, die mit dem Altbock gemeinsam auf der Weide waren.

Nach anfänglichen Kontaktproblemen mit dem Wolfskompetenzzentrum im altmärkischen Iden (WZI) war am Mittwoch ein Wolfsberater vor Ort, entnahm DNA-Proben.

Auf Nachfrage hieß es aus dem WZI: „Wir waren vor Ort und haben das Tier begutachtet. Gegenwärtig können wir aber weder einen Wolfsriss bestätigen noch ausschließen. Die vor Ort gesichteten Bissspuren lassen keine eindeutige Schlussfolgerung zu. Alles andere muss das Ergebnis der DNA-Probe zeigen. Mit diesem ist frühestens in vier bis sechs Wochen zu rechnen.“

Für die Georgis ist der Verlust der beiden Schafböcke schmerzlich. Doch sie ärgern sich nicht über den Wolfsriss, und die ständige Gefahr, durch den Großräuber Tiere zu verlieren.

Auch die Hundebesitzer bereiten ihnen Ärger und Probleme.

„Regelmäßig kommen ganze Hundeschulen aus der Landeshauptstadt Magdeburg auf unsere Wiesen an der Elbe. Viele Hundebesitzer lassen ihre Hunde beim Spazierengehen frei laufen, bis an unsere Herden heran. Das verunsichert die Schafe enorm, gerade und besonders, wenn sie Lämmer haben“, so Martina Georgi.