Gespräch mit den Vorständen von BLZ-Geotechnik Vorschlag: Beschilderung an der Autobahn für Vermarktung von Gommern mit nutzen
Die BLZ-Geotechnik Service GmbH ist eines der ältesten Unternehmen der Einheitsgemeinde Gommern. Vor kurzem trafen sich mit Jens Hünerbein ein Bewerber für das ab Juli vakante Amt des Bürgermeisters und die Vorstände zu einem Arbeitsgespräch.
Von Marco Papritz
Gommern l Etwa 60 Mitarbeiter sind am Standort Gommern beschäftigt. Darüber informierten die Geschäftsführer von BLZ-Geotechnik, Erika Kauert und Dr. Rolf Wagner, während des Gespräches mit Jens Hünerbein.
Für einen Standort wie Gommern sei es schwierig, qualifizierte Fachkräfte anzusiedeln. Spielraum, die benötigten Kräften mit mehr Lohn in die Einheitsgemeinde zu ziehen, habe das Unternehmen selbst nicht. "Wir können sie nur mit dem Umfeld locken", so Dr. Wagner. Dazu gehören Schulangebote wie auch die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung. "Wenn wir junge Mütter beschäftigen wollen, benötigen sie solche Angebote", sagte Wagner. Und Erika Kauert ergänzte: "Um junge Menschen anzusiedeln, könnte es ein Pluspunkt sein, wenn man bezahlbare Kindergartenplätze anbieten kann." Die Stadt sei gefordert, Möglichkeiten zu schaffen, dass es auch für Auswärtige lohnenswert ist, in Gommern zu leben und damit ehemalige Bewohner in die Einheitsgemeinde zurückkehren. Günstige Baumöglichkeiten wären ein Vorteil.
Jüngst ist der Markscheider in den Ruhestand gegangen, ohne dass eine Fachkraft als Ersatz gefunden werden konnte. Dadurch konnte das Angebot für Kunden nicht mehr aufrecht erhalten werden, führte Dr. Wagner als Beispiel für den Fachkräftebedarf an.
Als Chance für Gommern und das eigene Unternehmen sieht er die Nähe zum Universitätsstandort Magdeburg. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule haben etwa zehn Studenten ihre Diplomarbeit innerhalb der BLZ-Geotechnik mit ihren Arbeitsbereichen wie Brunnenbau, Bohrungen und Bergsicherung bereits geschrieben. Zwei von ihnen konnten anschließend beschäftigt werden, wovon noch einer derzeit tätig ist.
Das Unternehmen, das seit Jahren den Sport in Gommern unterstützt und Gründungsmitglied des Stadtfördervereins "Wir für Gommern" ist, sei stets auf der Suche nach Ingenieuren und Bohrern, erläuterte Erika Kauert auf Nachfrage. "Wir bilden Facharbeiter wie Brunnenbauer oder Bohrer auch selbst aus", sagte die kaufmännische Leiterin von BLZ-Geotechnik, die in Gommern 60 Mitarbeiter beschäftigt und über Niederlassungen unter anderem in Torgau, Gotha und München verfügt. Und: "Wir haben noch nie zu einem Lehrling gesagt, dass er nicht eingestellt wird, da wir für den eigenen Bedarf ausbilden." Die Suche nach Geophysikern gestalte sich schwierig, weil unter anderem die Region nicht attraktiv genug sei. "Wer das studiert hat, der zieht eben nicht nach Gommern", so Erika Kauert. Städte wie München hätten es da sehr viel einfacher.
Wünschenswert sei daher eine aktive Wirtschaftsförderung. "Dazu muss der Bürgermeister die Unternehmen kennen, die am Standort zu finden sind", sagte Dr. Rolf Wagner. Auch eine verstärkte Vermarktung der Stadt sei wünschenswert. Der technische Leiter empfahl den Versuch, Gommern als Schriftzug der Abfahrtsschilder an der Autobahn 2 zu platzieren, wie dies bereits an der A 14 der Fall ist. "Eine bessere Werbung kann man gar nicht bekommen", so Dr. Wagner. Ein früherer Versuch sei aus verschiedenen Gründen gescheitert, merkte er an. Gute Voraussetzungen für eine Vermarktung der Einheitsgemeinde seien beispielesweise mit den vorhandenen Schulen, dem Kulturangebot und der Bahnanbindung gegeben, "nur weiß davon niemand so richtig."