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Klaus-Peter Balzer ärgert sich über ein verwahrlostes Nachbargrundstück Wenn Wildwuchs in die Höhe sprießt...

Von Franziska Ellrich 28.07.2012, 05:15

Der Randstreifen des Nachbargrundstückes von Klaus-Peter Balzer ist zwar endlich wieder abgemäht, aber das reicht dem Burger nicht. Dennoch können die Ordnungshüter nur da einschreiten, wo es gefährlich wird.

Burg l "Wir verleihen ja schließlich keine Schönheitspreise", sagt Jens Roszczka vom Ordnungsamt mit einem Schmunzeln. Was nicht heißen soll, dass er seine Arbeit nicht ernst nimmt. Das Grundstück, welches Klaus-Peter Balzer ein Dorn im Auge ist, kennen die Ordnungshüter gut. Regelmäßig schauen sie in der Burger Oberstraße zur Kontrolle vorbei. "Kommt der Anlieger seiner Reinigungspflicht nicht nach, wird er sofort von uns angeschrieben", so Roszczka.

"Hier wächst auf fast 1000 Quadratmetern ein wilder Wald, direkt vor meiner Haustür", ist Klaus-Peter Balzer aufgebracht. Hinzu kommt, dass nicht nur die hohen Brennesseln und der dichte Huflattich hinter dem Zaun den Anwohner in der Burger Oberstraße stören, sondern auch die Arbeit, die er mit der gepflasterten Mittelstraße, als Verbindung zwischen Oberstraße und Magdeburger Promenade, hat. Da der schmale Weg allein von den Anwohnern gepflegt werden muss, bereiten dem 71-Jährigen übers Jahr die Blätter und der Schnee viel Mühe.

"Eigentlich wären wir ja drei Anlieger, aber der Eigentümer dieser wilden Baumplantage ist nur selten vor Ort", sagt Klaus-Peter Balzer. Dass sie nicht wöchentlich bei ihrem Grunstück vorbeischaue, bestätigt Rena Huhn. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Heiner Huhn versucht sie, seit über einem Jahr das Grundstück zu verkaufen. "So lange wir keinen Käufer haben, werden wir auf dem Grundstück vermutlich nichts verändern", sagt die Eigentümerin. Zweimal im Jahr komme sie gemeinsam mit ihrem Sohn oder Ehemann, um den Randstreifen an der Grundstücksgrenze zu beschneiden. "Und für den Winter haben wir zum Schnee schieben einen Hausmeister beauftragt", versichert die Oytenerin (Niedersachsen). Das müsse reichen.

Und soweit keine Gefahr von dem Grundstück ausgeht, reiche das auch, erklärt Stadtsprecher Bernhard Ruth: "Hält der Eigentümer die Grundstücksgrenzen im öffentlichen Bereich sauber, kann die Stadt nicht eingreifen." Das Ordnungsamt schreite nur da ein, wo eine Gefahr von aus geht. Und auch wenn sich Klaus-Peter Balzer über die vielen Blätter auf der Straße und in seinem Innenhof ärgert, dafür könne er nur allein mit seinem Nachbarn eine Lösung finden.

"Aber bis zur Landesgartenschau muss doch unsere ganze Stadt glänzen", findet Balzer. In Vorbereitung der Laga werde man sich vermutlich noch an einzelne Eigentümer wenden, deren Grundstück das Stadtbild schmälern. Aber wer und wann wisse man noch nicht, begegnet dem Ruth.

Auch fordert Balzer eine gerechte Strafe für das nicht entfernte Unkraut am Wegesrand. "Wird ein Eigentümer schriftlich an seine Reinigungspflicht erinnert und kommt dieser nicht nach, muss er Ordnungs- oder Bußgeld zahlen", erklärt Roszczka. Auch Familie Huhn habe so ein Geld schon zahlen müssen, die Höhe wird von Fall zu Fall entschieden.