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Polizeicheck am Rad in Biederitz Wie mache ich mein Fahrrad verkehrssicher?

Die Viertklässler der Grundschule Biederitz mussten sich in einer Fahrradprüfung beweisen. Das braucht es, um sicher mit dem Rad zu fahren.

Von Manuela Langner 14.05.2024, 11:30
Hinter der Bahnunterführung mussten die Viertklässler nach links in Richtung Bahnhof abbiegen.
Hinter der Bahnunterführung mussten die Viertklässler nach links in Richtung Bahnhof abbiegen. Manuela Langner

Biederitz - Theoretisch waren die 41 Viertklässler der Biederitzer Grundschule bestens auf ihre Fahrradprüfung vorbereitet, denn den ersten Teil – die theoretische Prüfung – hatten alle Jungen und Mädchen bestanden. Für die praktische Prüfung waren die Voraussetzungen auch nicht schlecht: Mit fünf Wochen Vorlauf hatten die Zehnjährigen den Streckenverlauf erhalten, um mit ihren Eltern die Runde vorher schon mal üben zu können.

Die Runde führte von der Schule über die Ampel an der Bahnunterführung, über den Bahnhof, zurück in die Deichstraße und Stählfeldstraße und auf der Heyrothsberger Straße wieder zur Grundschule. An allen Kreuzungen hatten Eltern als Streckenposten die Kinder im Blick. Bevor die Prüfung startete, übten die Jungen und Mädchen auf dem Parcours der Verkehrswacht Jerichower Land: Schulterblick und Handzeichen, rechtzeitiges Bremsen und im Straßenverkehr den Überblick zu behalten.

Sicherheitstipps

Damit ein Radfahrer sicher im Straßenverkehr unterwegs sein kann, werden an sein Fahrrad nach Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung bestimmte Bedingungen gestellt. An Ausrüstungsteilen sind demnach unabdingbar:

•Gelbe Pedalrückstrahler

•je zwei Speichenreflektoren oder reflektierende Streifen an den Reifenseiten oder Speichenreflektoren in Stäbchenform

•Scheinwerfer und Schlussleuchte

•Kleiner roter Rückstrahler (teils in der Schlussleuchte integriert)

•Weißer Frontrückstrahler

•Roter Großflächenrückstrahler

•Klingel

•Zwei unabhängige Bremsen

Verkehrsuntaugliche Fahrräder

Parallel wurden die Fahrräder von Juliane Gobel und Oliver Großmann, den Regionalbereichsbeamten der Polizei in der Gemeinde Biederitz (RBBs), auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Nicht alle Kinder erhielten die Plakette für ihre Zweiräder. In den meisten Fällen fehlten Reflektoren oder die Beleuchtung war defekt. Da aber alle Bremsen funktionierten, erlaubten die RBBs allen Schülern, an der Fahrradprüfung teilzunehmen. „Wenn ihr euch unsicher seid, dann wartet lieber“, wandte sich Oliver Großmann an die Schüler. „Manchmal sind auch Autofahrer verpeilt.“

Oder mit anderen Worten: Als hätte die Straßenverkehrsordnung Angebotscharakter und wäre nicht verbindlich. So verhielten sich, während die Fahrradprüfung unter realen Bedingungen ablief, vor allem die erwachsenen Radfahrer. Sie benutzten den Gehweg und das in beiden Richtungen, sie fuhren bei Rot über die Ampel, und ignorierten schon mal die Hinweise der RBBs.

Brenzlige Situation

Aufgeregt wie viele waren, fiel den Viertklässlern die Fahrradprüfung nicht leicht. Vor allem das Linksabbiegen zur Bahnhofsauffahrt war herausfordernd. Zwar half Oliver Großmann jedem Schüler mit den passenden Stichworten, aber trotz Signals per Handzeichen in die Mitte der Fahrbahn zu fahren und dabei die Fahrgeräusche eines Pkw dicht hinter sich zu hören, brauchte Mut. Eine brenzlige Situation blieb zum Glück ohne Folgen. Eine Schülerin verwechselte ihre gewohnte Strecke und die Prüfungsstrecke und landete trotz Rotlicht in der Bahnunterführung. Der entgegenkommende Pkw-Fahrer stoppte rechtzeitig.

Von den 41 Schülern bestanden insgesamt 38 Schüler die Fahrradprüfung. Drei Kinder müssen die Prüfung wiederholen, weil sie im Straßenverkehr noch zu unsicher unterwegs waren.