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Wohnkomplex Telefonieren und Fernsehen geht noch nicht

Der altersgerechte Wohnkomplex im Rudolf-Breitscheid-Weg in Möser wird bald eröffnet. Eine Panne bei Telekom-Anschlüssen sorgt für Probleme.

Von Anke Reppin 17.09.2020, 06:00

Möser l „Der Komplex ´Senioren-Wohnen´ der Volkssolidarität in Möser ist nun bezugsfertig. Das freut mich sehr“, sagt Mösers Ortsbürgermeister Peter Hammer (SPD). Mit einigen Neubewohnern habe er schon vor Ort sprechen können. „Sie freuen sich über ihr neues Zuhause und sind sehr zufrieden damit.“ Es habe bisher eine große Bedarfslücke im Ort gegeben, die mit dem altersgerechten Wohnen im Rudolf-Breitscheid-Weg „teilweise“ geschlossen worden sei.

Nach Angaben des Ortsbürgermeisters sind rund 42 Prozent der Möseraner über 65 Jahre alt. Das sei eine beachtliche Quote, so Hammer. „Viele von ihnen wohnen in nicht barrierefreien und für sie zu großen Wohnungen beziehungsweise Häusern“, sagt der Ortsbürgermeister. Der Wunsch nach einem im Alter angepassten Wohnraum sei in Möser groß. Dem sei mit dem neuen Wohnkomplex entsprochen worden. Die meisten älteren Möseraner würden ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen, sondern im Ort bleiben wollen. Aus Sicht von Peter Hammer muss nun geschaut werden, ob das neue Wohnangebot noch erweitert werden sollte.

Am 2. Oktober aber soll erst einmal die Eröffnung des barrierearmen Wohnens der Volkssolidarität, Landesverband Sachsen-Anhalt, im Rudolf-Breitscheid-Weg 26 bis 50 gefeiert werden. Von 10 bis 14 Uhr können an diesem „Tag der offenen Tür“ Interessierte einen Blick in die Anlage und die Wohnungen werfen. Zuvor werden Michael Bremer, Vorstand des Landesverbandes der Volkssolidarität, und Martina Richter, Leiterin des Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land, einige Worte zur Eröffnung und zur Arbeit des Regionalverbandes sagen.

Der Einladung zur Eröffnung liegt auch ein Grußwort von Mösers Gemeindebürgermeister Bernd Köppen (parteilos) bei. Mit der neuen Wohnanlage werde „ein weiterer wichtiger Schritt für die Verbesserung der Infrastruktur in der Gemeinde“ realisiert, schreibt Köppen dort. Und: „Für die Generation der Senioren ist dies eine sehr schöne Alternative für das Wohnen im Alter.“ Zumal der Standort in unmittelbarer Nähe unzähliger nutzbarer Angebote liege, wie etwa dem Bahnhof, dem Bürgerzentrum, einem Eiscafé, einer Physiotherapie, einer Gaststätte, der Kirche und dem Sportplatz. Auch die Wege zur Erholung in der Natur seien nicht allzu weit.

25 ebenerdige, barrierearme Zwei-Raum-Wohnungen sind hier in vier farblich unterschiedlichen Reihenhäusern im Bungalowstil entstanden. Die Wohnungen haben eine Größe von 52 bis 61 Quadratmeter. Durch die Anlage führt eine Einbahnstraße. Es gibt neun Parkpklätze. In den kommenden Monaten sollen weitere Pflanzungen für viel Grün in der Wohnanlage sorgen.

Neben dem Mietvertrag wird den Mietern ein Grundservice an allgemeinen Unterstützungsleistungen und Beratung durch die Volkssolidarität, Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land, angeboten.

„Bei Bedarf können weitergehende Dienstleistungen, wie beispielsweise ambulante Pflege, hauswirtschaftliche Dienstleistungen, Mahlzeitendienst, Hausnotruf und weiteres vermittelt werden“, hatte Diana Pfeifer, Bereichsleiterin Öffentlichkeitsarbeit der Volkssolidarität, erläutert. Für diese Grundleistungen werde zusätzlich zur Miete eine Servicepauschale erhoben. Das Motto des Wohnens im Rudolf-Breitscheid-Weg sei: „So viel Selbstständigkeit wie möglich – so viel Hilfe wie nötig“.

Bei aller Freude über die neue Wohnanlage – einen Wermutstropfen gibt es zur Zeit aber noch. Denn die Bewohner können noch nicht telefonieren und fernsehen. Die Telekom hat dafür noch keine Leitungen verlegt. Wie es im Rahmen der Bauarbeiten der vergangenen Monate zu dieser Panne kommen konnte – dazu nimmt die Volkssolidarität keine Stellung. Diana Pfeifer sagt auf Anfrage aber: „Es ist richtig, dass derzeit ein Telefonieren und Fernsehen noch nicht möglich ist. Wir arbeiten gemeinsam mit der Telekom mit Hochdruck daran, dass sich dies schnell ändern wird.“

Den Antrag auf eine Baugenehmigung, um entsprechende Leitungen verlegen zu können, hat die Telekom Anfang September an die Gemeinde Möser gestellt.