1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Zwei Kamerunschafe in Möser gerissen

Wolf  Zwei Kamerunschafe in Möser gerissen

Schon wieder ein Wolfsriss im Jerichower Land. Hobbyzüchter Peter Burchhardt aus Möser hat zwei Kamerunschafe zu beklagen.

Von Christian Luckau 23.03.2018, 04:00

Möser l Schock für Hobbyzüchter Peter Burchhardt: Nur zwei Monate, nachdem er bereits ein Wollschaf verloren hatte, muss er erneut den Verlust von zwei Kamerunschafen verschmerzen. Schuld, so sagt der Möseraner, ist der Wolf.

Mitten in Möser, im Pietzpuhler Weg, herrscht entsetzen. Zwei Tote Kamerunschafe liegen auf dem Grundstücke von Peter Burchhardt. Der Hobbyzüchter hatte hier erst vor Kurzem eine kleine Schafzucht begonnen. Ein Schafbock, drei Monate alt, und ein zwei Wochen altes Schaf, das Burchhardt selbst mit der Hand aufgezogen und noch am Vorabend auf dem Schoß hatte, sind tot. In den Schneeinseln zwischen dem Gras sind tiefe Abdrücke zu sehen. Es sind mutmaßlich die eines Hundes oder von dessen wildem Verwandten, dem Wolf. Sie wirken mächtig. 

Entlang des massiven 1,8 Meter hohen Zaunes, den Peter Burchhardt extra rund um sein Grundstück für viel Geld aufstellen ließ, nachdem der Wolf sich erst vor zwei Monaten an seinem Wollschaf satt gefressen hatte, sind die Spuren erkennbar.

Der Räuber habe demnach  versucht, sich unter dem Zaun hindurch zu buddeln. Dies gelang ihm nicht. So suchte sich das Tier einen anderen Weg zu den vier Kamerunschafen, die auf dem Grundstücke lebten, und fand ihn schließlich. Er sprang oder kletterte einfach über den Zaun. Dabei, so Burchhardt, muss er sich verletzt haben. Blutspuren an den Stangen am oberen Teil des Zaunes lassen diese Vermutung zu.

Auch der hinzugerufene Wolfsexperte vom Wolfskompetenzzentrum Iden (WIZ), Andreas Berbig, hält diese Theorie für denkbar. „Ich wüsste nicht, wer sonst über den Zaun gehen würde", erklärte der Wolfsexperte noch vor Ort, ehe er die ersten Fotos anfertigte. Für ihn interessant sind nicht nur die Kehlbissspuren, sondern auch das Blut am Zaun.

Für Peter Burchhardt ist diese erste Bestätigung kein großer Trost. Ihn schmerzt der Verlust sichtbar. Seine Trauer überspielt er mit leichter Wut. Für den Hobbyzüchter ist der finanzielle Verlust nicht das größte Problem. Er hing an seinen Tieren. Jetzt wird er sie nach Genthin in die Tierkadaverbeseitigungsanlage bringen und dort noch einmal das Portemonnaie zücken müssen.

Berbig erklärte: „Wenn wir in vier bis sechs Wochen die DNA-Bestätigung haben, dass es ein Wolfsriss war, dann haben sie Anspruch auf Entschädigung, auch auf die Entsorgungskosten."

Berbig wird nun noch einen Berater des WIZ vorbeischicken, der Burchhardt zur besseren Sicherung seiner Tiere beraten soll.

Mit einem 1,8 Meter hohen, massiven Zaun und einem Untergrabschutz habe ich doch schon genug gesichert", meint Burchhardt kopfschüttelnd. Er will jetzt dennoch aufrüsten, weil ihm der Gedanke, dass der Wolf mitten in Möser aktiv ist, nicht geheuer ist.