Besitzer der Wochenendgrundstücke hoffen auf Duldung ihrer zu groß gebauten Bungalows Zum kurzen Busch: Ortstermin für Stadträte
Einen Ortstermin gab es am Sonnabend für Burger Stadträte und Verwaltungsmitarbeiter im Wochenendhausgebiet "Zum kurzen Busch". Über den Bungalowbesitzern schwebt das Damoklesschwert eines möglicherweise von den Behörden angestrebten Teilrückbaus einiger ihrer Wochenenddomizile.
Burg l "Irgendwie müssen wir die Kuh vom Eis kriegen", so der Vorsitzende des Bauausschusses des Burger Stadtrates, Clemens Engel (CDU), am Sonnabend beim Ortstermin in der Wochenendhaussiedlung "Zum kurzen Busch". Und eine Lösung dürfe auf keinen Fall mit der Brechstange erfolgen, so der Kommunalpolitiker, zumal die zuständigen Behörden gegen die Bautätigkeit im kurzen Busch jahrelang nicht eingeschritten seien.
Engel und seine Kollegen aus dem Bauausschuss sowie Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) und einige Verwaltungsmitarbeiter wurden von Klaus Ochsendorf begrüßt, stellvertretender Vorsitzender des Vereins "Siedlung am Niegripper See", dem etwa die Hälfte der Grundstückseigentümer des Gebiets "Am kurzen Busch" angehört. Die Bungalowbesitzer setzen darauf, dass die Stadt Burg ihre Interessen gegenüber dem Bauordnungsamt des Landkreises vertritt. Um für die Grundstücksbesitzer Rechtssicherheit zu schaffen, hat die Stadtverwaltung bereits einen Bebauungsplan ausgearbeitet. Darin sollen 65 Quadratmeter als Obergrenze für im Gebiet neu zu errichtende Wochenendhäuser festgelegt werden. Nun fürchten allerdings diejenigen, die in der Vergangenheit größer gebaut haben, dass sie nach Inkrafttreten des Bebauungsplanes - oder auch schon davor - rückbauen müssen. Der B-Plan wurde seitens der Stadt erst einmal zurückgestellt.
Die Wochenendhaussiedlung ist Anfang der 1970er Jahre entstanden. Die Bungalows waren von den Behörden damals mit einer Wohnfläche bis 42 Quadratmeter und einer Kellerfläche bis 12 Quadratmeter genehmigt worden. "Dann kam die Wende", so Klaus Ochsendorf. Die Bungalowbesitzer seien "euphorisch" gewesen, hätten sich in die Modernisierung ihrer Objekte gestürzt, mit dem Ziel, sich ein Stück Altersvorsorge zu schaffen. Parallel wurden in Eigeninitiative eine Erschließungsstraße gepflastert und Straßenlampen installiert. "Jetzt brauchen Sie noch einen Wendehammer für die Feuerwehr und eine ausreichende Löschwasserversorgung", so Wolfram Stukenberg, Wehrleiter der Burger Feuerwehr, der beim Ortstermin dabei war.
Was sich die Bungalowbesitzer als Kompromiss von den Entscheidungsträgern wünschen ist, dass, ob mit oder ohne Bebauungsplan, der Ist-Zustand, was die baulichen Anlagen betrifft, so lange von den Behörden geduldet wird, bis das betreffende Grundstück eines Tages veräußert wird oder anderweitig einen neuen Besitzer bekommt. Dieser wäre dann zum Rückbau auf die im Bebauungsplan festgelegte Fläche verpflichtet. Bauausschuss-Chef Engel sieht eine große Verantwortung auf den Kommunalpolitikern und den involvierten Behörden lasten. "Denn wir haben noch etliche andere Bungalowsiedlungen, wo es ähnliche Probleme geben könnte", so Engel.