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Blütenteppich Schöner Salat in Sichau, Bier in Parleib

Einen bunten Teppich in Form der Einheitsgemeinde Gardelegen präsentiert die Gartenakademie Sachsen-Anhalt in Zichtau.

Von Gesine Biermann 09.08.2015, 18:42

Zichtau l Wer hätte das gedacht: Die Wannefelder haben einen Vogel. Zumindest präsentiert sich das kleine Dorf auf dem Früchte und Blütenteppich in Form der Einheitsgemeinde Gardelegen mit einem kleinen Vogelhäuschen als Hingucker. Den Tarnefitzern ist dagegen offensichtlich „alles Bohne“ und zwar in gelb und blau, mit ein paar Tomaten als Kontrastprogramm, die Jercheler lieben es knackig, denn hier dominieren Nüsse in jeder Form, und bei den Sichauern fällt einem spontan das geflügelte Wort „ein schöner Salat“ ein, denn das Dörfchen zeigt sich grün und kraus.

Kurz gesagt: Das Kunstwerk, das da am Sonnabendnachmittag erstmals auf dem Zichtauer Gutshofareal zu besichtigen war – ein Teppichbeet im Maßstab 1:1000 als Abbild der Einheitsgemeinde Gardelegen mit ihren vielen kleinen Dörfern – machte jedem Besucher Spaß. Denn überall auf der genau 632 Quadratmeter großen Fläche gab es Überraschungen und neckische kleine Hingucker – der schönste schließlich die Darstellung der Stadt Gardelegen in Form einer Blütenkrone, die von oben betrachtet wie ein Schmetterling aussieht.

Dass es so toll geworden sei, „haben wir vor allem den vielen Spendern zu verdanken“, hob Initiatorin Christa Ringkamp hervor. Menschen und Ortsbürgermeister aus etlichen Dörfern hatten nämlich reichlich Gemüse und Blumen beigesteuert. „Wir konnten zwar nicht jedem Dorf ein spezielles Gemüse zuordnen“, so Ringkamp, „aber die Vielfalt zeigt, was die Altmark alles birgt.“

Das Projekt, initiiert von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt in Zichtau, ist sozusagen vom Bugagelände in die Altmark herübergeschwappt. Denn auch im Bereich der Themengärten in Brandenburg gibt es solche Blüten- und Früchteteppiche - dort wurden sie von litauischen Gärtnerinnen angelegt. Und einige der baltischen Künstlerinnen waren am Sonnabend auch in Zichtau zu Gast, und hatten dort sogar mit Hand angelegt, wie Christa Ringkamp lobte. Sie begrüßte die fleißigen Damen in ihren wunderschönen Kostümen deshalb am Sonnabend besonders herzlich, ebenso wie den stellvertretenden Bürgermeister ihrer Heimatstadt Anyksciai, Sigutis Obelevicius und den Gesandten des Botschaftsrates der Litauischen Republik, Ramunas Misiulis, der extra aus Berlin nach Zichtau gekommen war.

Mitgebracht hatten die Gäste indes nicht nur ihre Kunstfertigkeit in Sachen Teppichbeetgestaltung – in Anyksciai gibt es jährlich sogar einen Wettbewerb in dieser Disziplin, wie Christa Ringkamp verriet – sie überraschten die Besucher auch mit Musik aus ihrer Heimat, gespielt von Jolita Noviekiene auf dem Litauischen Nationalinstrument, der Kankles und mit kleinen Kostproben aus ihrer Heimat – kräftigem Roggenbrot und süßem Johannisbeerwein und ihrem Wort für „Prost“, nämlich „I Sveikata“.

Apropos Alkohol: Die Parleiber präsentieren auf dem Blütenteppich eine besondere Form des Hopfens: Die Bierflaschen entlockten so manchem Besucher ein Schmunzeln.