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Volksmusik „Kleine Fische“ für Miester

Einen beschwingten musikalischen Nachmittag erlebten am Sonntag die Besucher des Miester Kinosaales. Zu Gast war ein berühmter Papa.

Von Gesine Biermann 02.11.2015, 20:00

Mieste l Er hatte sie zwar nicht mitgebracht, aber er erzählte viel von ihr, von seiner Stefanie. Eberhard Hertels „Nesthäkchen“ ist nämlich Volksmusikstar und Jodeltalent Stefanie Hertel. Und ihren Karrierestart vor mehr als 30 Jahren hatte der Papa natürlich live erlebt: „Sie wollte das aber immer selbst“, versicherte der Vogtländer stolz.

Die Kleine habe ihn oft zu Auftritten begleitet, „und dann hat sie irgendwann zu mir gesagt: Du, Papa, ich möchte auch mal auf die Bühne“, erzählte Hertel. Das erste Lied, das sie als Vierjähige sang, sei „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ gewesen, erinnerte sich Hertel. „Mir hat das Herz geklopft, aber sie hat mich nicht einmal angesehen.“ Und dann habe sie irgendwann mit baumelnden Beinchen auf einen großen Schemel gesessen und vor einem riesigen Publikum „Ich wünsch mir einen kleinen Teddybär“ gesungen. „Und die Frauen haben alle ihre Taschentücher herausgeholt.“

Ganz schaffte das der Papa am Sonntag zwar nicht, aber auch seine Lieder gingen den Besuchern im Mieste natürlich zu Herzen. „Daheim ist daheim“, sang Hertel zum Beispiel und sprach damit vielen Besuchern aus der Seele. Schließlich sind die Altmärker ja auch ein sehr bodenständiges Völkchen.

Dass sie auch fröhlich mitsingen und schunkeln können, bewiesen sie dem Musiker dann unter anderem bei so bekannten Volksliedern wie dem erzgebirgischen „Vugelbaam“. Eines der Lieder, „das ich früher immer meiner Stefanie vorgesungen habe, und heute natürlich auch meinen Enkelkindern vorsinge“, wie Hertel versicherte, sorgte bei so manchen Damen im Miester Kinosaal dann schließlich doch noch ein kleines bisschen für feuchte Augen. Denn Eberhard Hertel sang das berühmte „Kleine Fische werden groß“, ein Vater-Tochter-Stück vom Erwachsenwerden.

Auch seine Stefanie sei ja nun mittlerweile erwachsen, erinnerte Hertel. Und die „Träumerei des Traumpaares Stefanie Hertel und Stefan Mross“ sei auch schon wieder vorbei. Zum Glück für die Enkeltochter seien beide aber noch gute Freunde, versicherte der Papa. Verständnisvoll nickten viele der Gäste daraufhin – auch Volksmusikstars haben eben ihre ganz privaten Probleme, wie alle Menschen.