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Sektempfang „Jeder so lebenswert, wie er mag“

Fast so schick wie beim Bundespräsidenten, nur eben ein bisschen bescheidener: Neujahrsempfang in Kloster Neuendorf war ein großer Erfolg.

Von Gesine Biermann 22.02.2016, 02:00

Kloster Neuendorf l Es war alles da, was zu einem echten Neujahrsempfang gehört: Sekt oder Saft schon im Foyer – von charmanten Damen serviert, eine elegante musikalische Umrahmung mit Klavier (Bernd Werner) und Geige (Peter Grzywotz), Stehtische mit weißen Tischtüchern und ein Kuchenbüfett, das ganz sicher auch im Schloss Bellevue einen guten Eindruck gemacht hätte – schließlich war hier alles mit Liebe selbst gebacken. Aber genau das machte den Unterschied. Denn am Sonnabendnachmittag war in Kloster Neuendorf eben einfach alles liebevoll vorbereitet. Schon deshalb war der erste Neujahrsempfang ein echter Erfolg. Und er war gut besucht: Viele Klosteraner schauten vorbei und plauderten gut gelaunt in allen Räumen. Nichts anderes ist der Sinn einer solchen Veranstaltung: „Kommen Sie ins Gespräch, miteinander und mit uns“, bot Ortsbürgermeister Andreas Höppner im Namen des gesamten Ortschaftsrates schließlich auch in seiner kleinen Begrüßungsrede an: Denn nichts sei in einem Dorf so wichtig wie Gemeinsamkeit, erinnerte er. Und die funktioniert in Kloster Neuendorf offenbar hervorragend. Denn gemeinsam hatten die Dorfbewohner in den vergangenen Wochen ihr Dorfgemeinschaftshaus auch umgebaut. „Wir haben etliches rausgeräumt“, beschreibt Höppner, und auch einiges sei angeschafft worden. Dabei habe das Ganze gar nicht viel Geld gekostet.

Kleiner Aufwand, große Wirkung: Aus dem einstigen Bürgermeisterbüro und der davon abgetrennten ehemaligen Bibliothek wurde ein großes helles Traditionszimmer mit vielen Erinnerungsstücken in den Vitrinen, alten Fahnen und Urkunden, Pokalen und Fotos und sogar mit allen ehemaligen Jävenitzer Straßenschildern an der Wand. Ein einstiges Nebenzimmer und ein Vorraum wurden schließlich zur neuen Bibliothek, „in der es nun sogar eine Leseecke für die Kiddies gibt“, wie Höppner betonte. Über die Bücher herrscht aber natürlich nach wie vor Waltraud Grzywotz. Und ihr dankte Höppner am Sonnabend für ihr Engagement beim Umbau auch noch einmal besonders: „Sie hat gewienert und geputzt. Sie hat Regale besorgt, und vieles mehr“, lobte er. Die Bücherfee selbst lächelte nur bescheiden und gab den Dank an alle Helfer weiter: „Allein hätte ich es ja auch nicht geschafft.“

Und auch Wilhelm Matthies und Jürgen Adolph bekamen noch einen Blumenstrauß. Die beiden hatten nämlich unermüdlich die vielen Ausstellungsstücke fürs Traditionszimmer gesammelt und zusammengestellt. „Hört ihnen ruhig mal zu“, empfahl Höppner den Klosteranern, „sie können viel erzählen, und zwar so, dass es Spaß macht zuzuhören!“ Dass es Spaß macht zu sehen wie toll in Kloster Neuendorf alle an einem Strang ziehen, stellte schließlich auch Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig fest: Es ist toll, was Ihr hier geschaffen habt“, lobte sie, und zwar nicht nur, weil sie „schließlich zu einem Viertel auch Kloster Neuendorferin“ sei. „Jeder macht es sich so schön, so lebenswert, wie er mag“, betonte Zepig. Und weil sie auch ein bisschen dazu beitragen wollte, gab es noch eine Bücherspende im Wert von 700 Euro und eine Broschüre über Gardelegen aus ihrem privaten Fundus. Mehr zum ersten Klosteraner Neujahrsempfang lesen Sie in der morgigen Ausgabe.