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Landtagswahl Mehr Zwischenmenschlichkeit ist wichtig

Er hat kein Problem damit, in der ersten Reihe zu stehen. Im Gegenteil - der FDP-Landtagskandidat Norbert Ungar hat darin Erfahrung.

Von Anke Kohl 25.02.2016, 02:00

Gardelegen l Norbert Ungar ist gebürtig in Dessau. „Das ist die Stadt, in der es einen FDP-Bürgermeister gibt“, beantwortet der Gardeleger die Frage nach seinem Geburtsort. Besagter Bürgermeister heißt Peter Kuras und mit ihm verbindet Norbert Ungar nicht nur die gemeinsame Schulzeit, sondern auch die gleichen Gründe für die spätere Mitgliedschaft in der heutigen FDP. „Die liberale Haltung hat uns damals geeint.“

Der Privatmann Norbert Ungar lebt seit 1993 in Gardelegen. Ein beruflicher Wechsel zog den Dessauer aus dem Anhaltinischen in die Altmark, wo er beim VHS-Bildungswerk in Gardelegen als Ausbilder im Gastgewerbe zu arbeiten begann. „Das Zwischenmenschliche geht heute leider ein bisschen verloren.“

Beim Blick auf den beruflichen Werdegang fällt automatisch der Zusammenhang mit seinem ganz persönlichen Lebensmotto auf. Das lautet nämlich: „Wir bleiben nicht gut, wenn wir nicht immer besser zu werden trachten.“ Seiner Ausbildung zum Restaurantfachmann ab 1977 schloss Norbert Ungar ab 1983 ein Studium der Hotelbetriebswirtschaft an.

Nach der Wende, genauer 1992, wechselt Norbert Ungar das Fach. Er wird Dozent bei unterschiedlichen Bildungsträgern. Berufsbegleitend beginnt er 1998 ein Studium der Sozial- und der Sonderpädagogik. „Das Zwischenmenschliche hat mir immer schon gut gefallen. Heute geht das leider ein bisschen verloren“, blickt der 57-Jährige zurück.

Beim Thema Rockmusik oder Klassik muss Norbert Ungar überlegen. Schließlich ist der passionierte Sänger in der Wahl der musikalischen Genre überhaupt nicht eingeschränkt, sondern immer neugierig und offen. „1998 habe ich in der Volksstimme eine Minianzeige gelesen, dass die Bismarker Blasmusikanten Sänger, gern auch mit Instrument, suchen. Und die haben mich glattweg genommen“, sagt Ungar schmunzelnd.

In jungen und Jugendjahren hat Ungar im Extra-Chor des Landestheaters Dessau gesungen. Den original Ausweis hat er noch. Bei Aufführungen von Opern sang er als Jugendlicher am Landestheater. „Ja, mich hat als Kind wohl mal die Muse geküsst“, erinnert er sich.

Seine stimmliche Begabung als Tenor wurde durch professionellen Gesangsunterricht gestützt. Rückblickend sagt der Gardeleger: „Ich wäre gern Opernsänger geworden.“ Und Ehefrau Angelika verrät: „Wenn Musiksendungen im Fernsehen laufen, dann kann es durchaus sein, dass er mit einstimmt und den Titel mitsingt.“ Von Klassik bis Rock bis zu Schlager und Deutschrock, von Silbermond bis Johannes Oerding – musikalisch festlegen lässt er sich nicht.

Übrigens solle nach Berichten seiner Großmutter der Familienname Ungar tatsächlich etwas mit der Nation zu tun haben. „Nach ihren Erzählungen stammen wir aus einem kleinen ungarischen Adelsgeschlecht, dem Haus und Hof angezündet wurde, wodurch unsere Vorfahren nach Germanien flüchteten. Aber dafür habe ich keine Nachweise.“

Grundlegend liberal ist seine Einstellung. Die Ideen und Ziele der Freien Demokratischen Partei (FDP) vertritt und lebt er seit 37 Jahren. Nur dass die Partei, in der er 1979 Mitglied wurde, zu DDR-Zeiten Liberal-demokratische Partei Deutschlands (LDPD) hieß. „Ich wollte in der DDR einen persönlichen, politischen Kontrapunkt zur SED setzen.“ www.volksstimme.de/ltwlsa