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Idee Den ländlichen Raum beleben

Zwischen der Künstlerstadt Kalbe und der polnischen Verwaltungsregion Ermland-Masuren soll ein reger kultureller Austausch entstehen.

Von Andreas Puls 12.03.2016, 02:00

Kalbe l Die Wojewodschaft (Verwaltungsregion) Ermland-Masuren, die im Nordosten Polens liegt, ist durch viel Natur, aber auch Kultur und ländliche Strukturen geprägt. Diese Gemeinsamkeiten wurden auch beim Besuch der fünfköpfigen Delegation unter der Leitung des Vorstandsmitglieds der Verwaltung von Ermland-Masuren, Sylwia Jaskulska, in Kalbe hervorgehoben. Bürgermeister Karsten Ruth und die Vorsitzende des Künstlerstadtvereins, Corinna Köbele, empfingen die Gäste, zu denen auch Mathias Willenbockel vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt gehörte. Er begleitet seit langem die Partnerschaften zwischen dem Naturpark Drömling und dem Welski-Landschaftspark sowie der Städte Oebisfelde und Lidzbark. Sowohl Lidzbark als auch der Welski-Landschaftspark gehören zu Ermland-Masuren.

„Wir sind sehr erfreut, dass Herr Willenbockel auch den Kontakt zwischen Kalbe, insbesondere dem Künstlerstadtverein und Ermland-Masuren geknüpft hat“, sagte Corinna Köbele am Rande des Treffens am Mittwoch in Kalbe. Erste Kontakte bestünden bereits seit dem vergangenen Jahr. Wie Karsten Ruth gegenüber der Volksstimme ausführte, sei einer der Hintergründe dieses Besuchs, dass die Vertreter aus Ermland-Masuren – ähnlich wie die Altmärker – ständig auf der Suche nach Ideen zur Belebung des ländlichen Raumes sind. „Ich habe das Gefühl, dass die Gäste auch aus diesem Aspekt heraus, das Projekt Künstlerstadt Kalbe sehr positiv aufgenommen haben“, so der Kalbenser Bürgermeister

Sichtlich erfreut über die sich anbahnende internationale Partnerschaft ist Corinna Köbele. „Ich bin überzeugt, dass ein reger Austausch, insbesondere von jungen Künstlern für beide Regionen sehr wertvoll ist“, so Köbele. Diskutiert wurde bei dem Treffen auch über eine mögliche Schirmherrschaft der Verwaltungschefin Jaskulska für den nächsten Sommercampus und die Übersendung ehemaliger Stipendiaten nach Polen sowie Künstlerinnen aus Polen in die Künstlerstadt Kalbe.

Mathias Willenbockel unterstrich: „Solche Austausche und Partnerschaften sind vor allem darum so wichtig und wertvoll, weil sie auch Zeiten politischer Veränderungen überdauern.“ Nach einem Austausch in den Kalbenser Ratsstuben besichtigten die Gastgeber und Gäste aus Polen gemeinsam die Galerie der 100 Brücken und anschließend das ehemalige Gerichtsgebäude, das der Künstlerstadtverein von der Stadt erwerben will. Das Gebäude soll künftig der Dreh- und Angelpunkt für die Aktivitäten des Vereins werden. Danach ging es auch noch nach Vienau zu den Teilnehmern des Wintercampus.