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Sanierung Schlüsselübergabe noch vor Weihnachten

Noch vor Weihnachten sollen die Sanierungsarbeiten im Großen Hospital in Gardelegen abgeschlossen sein. Neuer Mieter wird der Wasserverband.

Von Cornelia Ahlfeld 23.03.2016, 02:00

Gardelegen l Hochmoderne Büros im historischen Gemäuer – die Verwaltung des Wasserverbandes ist schon ganz gespannt, wie es künftig im neuen Domizil im Großen Hospital mitten in der Stadt aussehen wird. „Es wird alles passgenau für uns gebaut nach den neuesten technischen Vorgaben“, sagte Verbandsgeschäftsführerin Katja Rötz in der Verbandsversammlung am Montagabend, die erstmals in den Räumen der Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) stattfand. Die Wobau als Eigentümer des Großen Hospitals wird das Gebäude, den Flügel an der Bahnhofstraße, an den Wasserverband vermieten.

Zuvor jedoch sind noch umfangreiche Bauarbeiten erforderlich. Planer Matthias Lofing stellte in der Verbandsversammlung das Bauprojekt vor und ging auch auf die Geschichte des Hauses ein, das bis vor kurzem noch in Besitz der Vereinigten Hospitalstiftung war. Im Vorfeld hätten bauliche Forschungen stattgefunden. Die Dach- und Deckenbalken würden aus der Zeit um 1569 und 1570 stammen. Mehrere Umbauten habe es gegeben. 1902 sei ein wesentlicher Umbau erfolgt. Zuletzt in den 1970er Jahren.

„Da wurden die Fenster erneuert. Damals war ich schon dabei“, erzählte Lofing. Bis zum Neubau des Altersheimes im Schlüsselkorb wurde das Hospital als Altersheim genutzt. Nach der Wende bis zur Kreisgebietsreform war dort die Kreisverwaltung untergebracht. Heute steht der Flügel an der Bahnhofstraße leer. Die Sanierungsarbeiten hätten 2010 begonnen. Etwa eine Million Euro wurden bisher investiert – zu 100 Prozent Fördergeld des Landes für Sicherungsmaßnahmen. Der Zustand des Hauses sei sehr schlecht gewesen. „Das Erdgeschoss war nass, alles undicht, schlechte Heizung, die gesamte Holzkonstruktion war verfault“, schilderte Lofing den Zustand des Gebäudes. Unterdessen sei die gesamte äußere Hülle praktisch neu. Das Trockenlegen des Mauerwerkes sei fast abgeschlossen.

„Was jetzt kommt, ist der gesamte Innenausbau mit Decken, Fußböden, Wänden, Elektro, Sanitär. Da sind noch umfangreiche Leistungen zu erbringen“, so Lofing. Eingebaut wird auch ein Fahrstuhl. Der Hauptzugang von der Straßenseite her werde behindertengerecht gestaltet. Der Eingang von der Hofseite aus wird über eine kleine Treppe erreichbar sein. Beide Flügel des Hospitals werden getrennt. Die Gesamtnutzfläche der künftigen Wasserverbandsverwaltung umfasst 590 Quadratmeter. Die Zufahrt zum Hof mit Parkplatz erfolgt über das Gelände der Kreisverwaltung. Mit dem Kreis gebe es dazu bereits eine Vereinbarung. Ein altes Gartengelände auf dem Hof soll zu einem Parkplatz mit 30 Stellplätzen umgebaut werden.

Was mit dem Back- und Bethaus auf dem Hof werden soll, sei noch unklar. Die Stiftung habe einen Abriss des alten Gebäudes, das zum Ensemble des Hospitals gehört, beantragt. „Es gibt aber jemanden, der sich für das Bethaus interessiert“, so Lofing.

Es handele sich um einen Privatmann, der das Bethaus auf sein Grundstück umsetzen möchte, ergänzte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze. Diese Variante werde von der Wobau begrüßt.

Die Umbauarbeiten sollen bis Dezember abgeschlossen sein. Die Übergabe der Räume an den Wasserverband ist noch vor Weihnachten vorgesehen.

„Dass es gelungen ist, einen Mieter für das Hospital zu finden, ist ein Glücksumstand für das Haus“, betonte Lofing. Das sieht auch die Wobau so. „Wenn der Wasserverband nicht gewesen wäre, hätten wir das Haus nicht übernommen“, räumte Oelze ein.

Die Wobau wird gut 1,1 Million Euro in den Ausbau des Hospitals investieren. Danach werde die Wobau den zweiten Flügel des Hospitals, gelegen an der Philipp-Müller-Straße, angehen. Oelze rechnet mit einem Investitionsvolumen von zwei Millionen Euro.