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Tradition zum Fest Altmark: Weihnachtstanz mit Kultstatus in Brunau

In Brunau trifft man sich am ersten Feiertag in der Scheune – und zwar längst nicht nur zum Tanzen, sondern zum Sehen und Gesehenwerden, zum Reden und In-Erinnerungen-schwelgen – mittlerweile seit Jahrzehnten.

Von Gesine Biermann 23.12.2023, 11:15
Weihnachtstanz in Brunau ist Kult. Ein Beweisfoto aus dem vergangenen Jahr, mit DJ-Duo Zytrox vorn: (von links) Florenz Thörmer und Willem Zieher. Dahinter die begeisterte Fanbase.
Weihnachtstanz in Brunau ist Kult. Ein Beweisfoto aus dem vergangenen Jahr, mit DJ-Duo Zytrox vorn: (von links) Florenz Thörmer und Willem Zieher. Dahinter die begeisterte Fanbase. Fiete Kroth

Brunau. - Heiligabend: Kartoffelsalat, Würstchen und Geschenke auspacken. Erster Weihnachtstag: Gans mit Klößen, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ im Fernsehen und ... Weihnachtstanz in Brunau. Für alle ein Muss.

Davon sind Fiete Kroth und sein Team von der Eventagentur Freak Out überzeugt. „Das ist absolut Kult“, weiß Fiete Kroth. Und die Zahlen sprechen für sich. „Seit Ende, vielleicht sogar schon seit Mitte der 1980er Jahre gibt es den Weihnachtstanz in der Scheune.“ Damals entstand das Ganze aus einem Festzeltverleih, dessen Inhaber einmal im Jahr zum Weihnachtstanz einlud. „Das hat sich dann etabliert“, sagt Fiete Kroth. Anfangs habe es sogar noch Konkurrenz gegeben, denn auch das Brunauer Gasthaus habe damals immer am ersten Festtag eine Tanzveranstaltung organisiert.

Die gibt es längst nicht mehr. Den Tanz in der Scheune gibt es noch. Dieses Jahr natürlich auch. Pünktlich ab 20 Uhr am 25. Dezember spielt in der Scheune Brunau an der Jeetzerstraße die Musik. Und es werden jedes Jahr mehr Fans, sagt Korth.

Das ist eigentlich auch logisch, denn die Veranstaltung ist schon ein echtes Generationen-Ding geworden: „Wer in den Achzigern kam, bringt mittlerweile seine Kinder mit“, weiß der Cheforganisator.

Wer hier auflegen darf, hat Ahnung, was das bunt gemischte Publikum wann und wie gern hört.
Wer hier auflegen darf, hat Ahnung, was das bunt gemischte Publikum wann und wie gern hört.
Fiete Kroth

Und die bleiben dann auch länger. Deshalb gibts zwei Sorten Musik aus der Konserve: Bis etwa 1 Uhr nachts spielen die DJs „mehr so die alten Sachen“, und danach dann die Songs, die aktuell in der jüngeren Szene angesagt sind.

Die Herren oder Damen an den Plattentellern kennen sich gut aus. „Die wissen, was gefragt ist“ , verspricht Fiete Korth.

Auflegen darf in Brunau übrigens nicht jeder. Mittlerweile geben sich hier die DJs die Scheunentürklinke in die Hand, „die auch in großen Clubs unterwegs sind“. Und das mehrmals im Jahr.

Im Sommer organisiert die Freak Out Eventagentur – mittlerweile ein Team aus rund 40 Leuten –mit BruPaBu großes Open-Air-Festival in Brunau-Packebusch. Im Herbst gibt es einen Oktobertanz, am 25. Dezember dann besagten Weihnachtstanz „und das Ganze zu Ostern noch mal“. Jedesmal sind die Veranstaltungen gut besucht, zu Weihnachten aber ist wohl das am meisten gemischte Publikum vor Ort.

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Für Fiete Kroth ist das ganz klar: „Weihnachten sind ja so gut wie alle zu Hause“, und die, die nicht mehr in der Region wohnen, kämen meist auch. Da sei die Scheune in Brunau dann eine gute Location, all die alten Kumpels oder Klassenkameraden oder Kollegen mal wiederzusehen. Kroth: „Das hat eben schon Tradition.“ Längst kommen aber nicht mehr nur die Brunauer, sondern Besucher aus dem weiteren Umkreis, die abrocken und Leute treffen und quatschen wollen.

Für sie gibt es dann am kommenden Montagabend ordentlich auf die Ohren –, die in den vergangenen Tagen vermutlich nur Weihnachtslieder gehört haben –, und für alle, die keine Plätzchen, keine Stollen und keine Schokoladenweihnachtsmänner mehr sehen können, gibt es eine solide Bratwurst mit einer zünftigen Portion Pommes samt Ketchup und Majo.

Bei den Zutaten hat der Brunauer Weihnachtstanz durchaus die Chance auf weitere drei Jahrzehnte Kult.