Bauarbeiten an der B 188 Am 3. Mai starten die Bauarbeiten auf der B 188 bei Weteritz

Gardelegen/Weteritz
Eigentlich sollten die Arbeiten schon am 19. April starten. Dann hieß es erst am 3. Mai. Am 19. April sollte dagegen mit der Einrichtung der Baustelle begonnen werden. Davon war bis gestern allerdings noch nichts zu sehen, lediglich ein paar Zahlen auf der Straße, aufgespritzt mit grüner Farbe. Aber noch ist es ja gut eine Woche Zeit, die Baustelle einzurichten. Am 3. Mai sollen die Bauarbeiten laut einer Pressemitteilung aus dem Bauministerium nun starten. Begonnen werden soll auf der Bundesstraße 188 im Bereich der Weteritzer Ortsumgehung.
Darüber hinaus soll auch die L25 bis zur ICE-Brücke mit der scharfen Haarnadelkurve in Weteritz saniert werden. Geplant sind zwei Abschnitte. Begonnen wird mit der B188. Am 18. Mai starten parallel dazu auch die Arbeiten an der L25. Bis zum 25. Juni sollen beide Abschnitte fertig sein. Bis dahin jedoch gilt eine Vollsperrung für die Zeit der Bauarbeiten. Zunächst für die B?188, und damit verbunden sind weiträumige Umleitungen. Für den Verkehr aus der Hauptrichtung Wolfsburg-Stendal führt die Umleitung über die B71 bis Wiepke, weiter über die L19 in Richtung Zichtau und L26 bis Breitenfeld und von dort dann wieder zur B188 bei Mieste.
Bis 25. Juni soll alles fertig sein
Die Weteritzer müssen die L?25 über die ICE-Brücke nutzen und vor Jerchel auf die Kreisstraße 1111 über Sylpke zur B?188 zu fahren, um von dort in Richtung Wolfsburg zu gelangen. In Richtung Gardelegen wäre der kürzeste Weg über Jerchel, Potzehne und Kenzendorf und die alte Letzlinger Landstraße. Diesen Weg dürften wohl auch die meisten Einwohner der umliegenden Dörfer wie Jeseritz, Jerchel, Sachau und Potzehne wählen.
Offizielle Umleitung sei jedoch die weiträumige Umfahrung über Breitenfeld und Zichtau.
Schranken zur Sicherheit
Der Schulbusverkehr sei während der gesamten Bauzeit ohne größere Umleitungen gewährleistet. Der wird von Mieste kommend über Sylpke und weiter nach Weteritz führen. Von dort geht es dann auf der alten B188 in Richtung Gardelegen. Um zu sichern, dass nur der Busverkehr dort langfährt, werden zwei Schranken aufgebaut. Die Regulierung erfolgt über Transpondercodes, erläuterte Pressesprecher Andreas Tempelhof auf Volksstimme-Anfrage. Damit werden aller Voraussicht nach auch Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr ausgestattet. Wie die Müllabfuhr für die Weteritzer geregelt wird, werde derzeit noch von der Unteren Verkehrsbehörde des Landkreises geklärt. Ebenso sei noch nicht abschließend geklärt, wie die Weteritzer nach dem 18. Mai nach Gardelegen, Stendal oder Wolfsburg kommen.
Bei den Bauarbeiten auf der Weteritzer Ortsumfahrung der B?188 handelt es sich gleichzeitig um ein Forschungsprojekt Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) und der TU Darmstadt. Es geht um die Klebeverbindungen zwischen den drei Tragschichten einer Asphaltfahrbahn und um neue Technik, denn eingesetzt werden soll ein Sprühfertiger, der gleichzeitig die Klebeemulsionen aufsprüht und den Asphalt aufträgt. „Die Lebensdauer einer Fahrbahn hängt maßgeblich davon ab, wie gut die einzelnen Schichten untereinander verbunden sind“, erläuterte Tempelhof. In den bisher üblichen Verfahren werde die Emulsion in einem gesonderten Arbeitsgang auf einmal über die gesamte Baulänge versprüht.
Postwurfsendungen für alle Haushalte
Das koste Zeit, und die Lkw, die später den Asphalt zur Baumaschine bringen, würden dabei nicht selten die Klebschicht zerfahren. Erste Praxisversuche hätten gezeigt, dass das neue Verfahren die Qualität und die Lebensdauer der Fahrbahn deutlich erhöhe. Gardelegen wird in diesem Rahmen die dritte Station sein. Die ersten Praxisteststationen gab es in Bayern und Rheinland-Pfalz (Volksstimme berichtete).
Die Investitionskosten für beide Bauabschnitte liegen bei mehr als einer Million Euro.
Allerdings gab es seitens der Weteritzer Einwohner viel Kritik, was die Informationspolitik im Vorfeld dieser Großbaustelle betrifft. „Es hätte uns gefreut, wenn die Stadt eine Bürgerversammlung einberufen hätte“, meinten Brigitte und Otto Burkardt sowie Renate Palmdorf im Volksstimme-Gespräch. „Weteritz hat 189 Einwohner. Wenn aus jedem Haushalt einer gekommen wäre, hätte die Versammlung auch im Park stattfinden können“, ergänzte Dirk Kuke, Mitglied des Gardelegener Stadtrates und Weteritz-Beauftragter. Oder man hätte auch die 66 Briefkästen für Postwurfsendungen nutzen können. Auch wenn Baulastträger die Landesstraßenbaubehörde sei, hätte die Stadt so etwas im Vorfeld organisieren können. „Denn wir sind nicht Bürger der Landesstraßenbaubehörde, sondern der Stadt Gardelegen“, betonten die Weteritzer.
Die 66 Briefkästen werden nun aber doch genutzt, und zwar für Postwurfsendungen des Baulastträgers mit entsprechenden Informationen und Kontaktdaten von Ansprechpartnern. Die sollen spätestens Anfang der kommenden Woche verschickt werden.