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Zwei Projekte zum Programm "Zusammenhalt durch Teilhabe" an der Miester Sekundarschule laufen bereits "Annäherung an die gemeinsame Geschichte"

Von Ilka Marten 23.11.2012, 02:09

Am Gymnasium, der Karl-Marx Schule in Gardelegen und der Miester Sekundarschule gibt es Projekte zur Initiative "Lebenswerte Hansestadt Gardelegen". In Mieste könnte es 2013 eine Autorenlesung geben.

Mieste l Sie haben bislang nicht nur geplant, sondern schon gehandelt. Die Klasse 8a sowie die Schüler der AG Lebenswert der Miester Sekundarschule "Am Drömling" sind bereits mit ganz konkreten Projekten in der Initiative "Lebenswerte Hansestadt Gardelegen" gestartet. Die Initiative wird gefördert durch das Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe". Ein Programm, von dem sich die Mitglieder des städtischen Sozialausschusses vor einem Jahr eine Menge erhofft hatten. Der jüngste Bericht in einer der Ausschusssitzungen fiel eher ernüchternd aus. Der Konzepttitel lautet nun "Extremismus und Toleranz".

Die Miester Schulsozialarbeiterin Marie Zimper hat zu Schuljahresbeginn die "AG Lebenswert" geründet. Alle zwei Wochen treffen sich Anna Lamprecht, Elisa Bolze, Lars Wagner, Annika Schmicker, Florian Hoffmann, Anna Voss und Manuel Paskarbeit freiwillig am Nachmittag in der Schule. "Wir ziehen immer Zettel, um zu sehen, was wir machen wollen", sagt Marie Zimper. Im Zentrum steht, dass die Schüler ihre nähere Umgebung entdecken - immer unter dem Aspekt, Toleranz gegenüber anderen zu entwickeln oder auch kulinarisch fremde Kulturen zu entdecken. Kochen, Basteln, Ausflüge oder Engagements stehen dabei zur Auswahl. Am Dienstag fuhren die Schüler gemeinsam mit Zimper und Projektbegleiter Axel Geiss ins Tierheim und zum Gnadenhof nach Ahlum. "Wir haben uns dort alles angesehen, und den Schülern hat es sehr gut gefallen", so Zimper. Am Ende durften sich Schüler dort mit den Katzen beschäftigen. "Es waren alle so beeindruckt von der Arbeit dort, dass die Idee aufkam, für das Tierheim Spenden zu sammeln", berichtete die Schulsozialarbeiterin. Weitere Idee für Engagement vor Ort sind Begegnungen mit den Bewohnern der Lebenshilfe-Wohnheime.

Projektbetreuer Axel Geiss war beeindruckt davon, dass in Mieste bereits alles in vollem Gange ist. Er plant, die Aktivitäten der Schüler von Studenten als Dokumentationsfilm begleiteten zu lassen. Ursprünglich hatte Geiss die Idee, dass alle Schüler der weiterführenden Schulen zentrale Projekte machen, um die Verbindungen von den Dörfern zur Stadt zu stärken. "Aber ich habe schnell gemerkt, dass die Entfernungen dabei ein wirkliches Problem sind", so Geiss. Nun läuft alles dezentral, eventuell gibt es gemeinsame Treffen, um Projekte vorzustellen. Denn das ist ein Ziel von "Zusammenhalt durch Teilhabe": Ausstrahlung der Aktivitäten in die Stadt Gardelegen und die Region.

Ein weiteres Teilprojekt an der Miester Sekundarschule betreut Lehrer Matthias Mücke. "Wir nähern uns der gemeinsamen Geschichte von Mieste und Gardelegen", so Mücke. Er bezieht sich dabei auf die Todesmärsche von Häftlingen zur Isenschnibber Feldscheune, die unter anderem auch am Bahnhof in Mieste begannen. Dienstags liest die Klasse 8a dazu im Deutschunterricht Fachtexte, die gemeinsam analysiert werden, auch wie Jugendliche für die NS-Propaganda benutzt worden. Mücke schlug dem Betreuer Axel Geiss eine Autorenlesung als Abschluss des Themas im nächsten Jahr vor. Geiss sagte, dass es eine Autorenlesung nicht nur für die Schüler, sondern auch für weitere Gäste sein könnte.