Der Traum von der Turmhügelburg

Lindstedt l Ein Arbeitsfrühstück für Mittelalter-Fans und Fachleute auf dem Gebiet historischer Architektur: Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 10. September, wollen die Lindstedter alle jene an einen Tisch bringen, die sich dafür interessieren, die alte Turmhügelburg wieder aufzubauen. Allerdings: Wie die Burg eigentlich ausgesehen hat, könne man gar nicht mehr sagen, gibt Vereinsvorsitzender Marcel Heins zu. „Es geht uns auch nicht darum, eine Kopie von dem zu bauen, was hier mal gestanden hat“, sagt Heins. Eher wolle der Verein versuchen, eine regionaltypische Holzburg, wie es sie in der Altmark gegeben hat, zu errichten. Ein Vorbild könnte zum Beispiel die Burg in Tornau sein, deren Erdgeschoss aus Feldsteinen erbaut worden sei.

Die Turmhügelburg – eine große Unbekannte: Von dem Gebäude, dessen Holzturm vielleicht schon im zehnten Jahrhundert erbaut wurde, sind keine Reste, keine Grundmauern, kein Fundament erhalten. Festgestampften Lehmboden habe es wohl gegeben, sagt Heins.

Fest steht, dass das nur rund 250 Meter entfernt liegende Gutshaus, in dem der Verein seinen Sitz hat, auf sehr alten Grundmauern steht. Eine archäologische Grabung im Jahr 2013 habe es gegeben, erzählt Heins, allerdings seien die Ergebnisse bislang noch nicht veröffentlicht. Zum Bauwerk selbst hätte es aber keine Erkenntnisse gegeben.

Allerdings: Eine Baugenehmigung habe der Verein schon, betont Heins. Skizzen und Pläne hängen an der großen Pinnwand im Gutsgebäude, darunter auch eine Kinderzeichnung. Man wolle alle Bevölkerungsgruppen einbinden, so Heins.

Er hofft, dass er für den Bau Fördermittel erhalten und Sponsoren gewinnen kann. Aber vor allem hofft er darauf, viele Mittelalter-Freunde für den Bau gewinnen zu können. Vielleicht auch ehrenamtliche. Wer mitmachen möchte, ist am Sonntag, 10. September, ab 10 Uhr zum Frühstück und Ideenaustausch auf den Lindstedter Gutshof eingeladen. Mehr Infos zum Verein: www.region-lindstedt.de.