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Kinderbetreuung Ausbau der Estedter Kita geplant

16 kommunale Kindereinrichtungen gibt es derzeit in Gardelegen. Dabei ist die Belegung höchst unterschiedlich.

Von Gesine Biermann 19.08.2015, 19:46

Gardelegen l Es ist ziemlich voll in so mancher Kita im Einheitsgemeindegebiet. Zehn Prozent mehr Kinder als eigentlich zugelassen besuchen zum Beispiel die Kita Krümelkiste in Gardelegen oder die Schlumpfenvilla in Jeseritz, 14 Prozent mehr hat das Spatzennest, 17 Prozent Überkapazität sind es im Berger Wichtelstübchen. Das klingt indes dramatischer als es ist, denn zum einen handelt es sich immer nur um wenige Kinder, die die in der Betriebserlaubnis vorgegebene Zahl überschreiten. Zudem gibt es in jedem Fall eine Ausnahmegenehmigung. Lediglich in Estedt werden derzeit wirklich zu viele Krippenkinder betreut. Bei einer Kapazität von 15 Krippenplätzen sind es aktuell 18 Jungen und Mädchen bis drei Jahre.

Kurzfristig ist deshalb eine Kapazitätserhöhung auf 20 Plätze geplant, langfristig sollen es sogar mal 35 Plätze werden, bestätigt Bürgermeisterin Mandy Zepig eine Nachfrage der Volksstimme. In Estedt könnte zeitnah ein Komplex aus Hort, Kita und Turnhalle entstehen, konkretisiert Zepig. Für das Projekt sollen Fördermittel über das Förderprogramm Stark III beantragt werden. „Ein Vorantrag über rund zwei Millionen ist bereits eingereicht“, bestätigt Zepig. Wenn über Stark III investiert werden soll, muss die Einrichtung allerdings einen sogenannten Demografiecheck bestehen – sprich die Kita muss laut der statistisch prognostizierten Kinderzahlen auch langfristig Bestand haben.

Derzeit ist die Nachfrage in Estedt groß. Um die Auslastung zu sichern, müssen aber möglicherweise trotzdem Maßnahmen getroffen werden. „Schließungen anderer Einrichtungen sind nicht ausgeschlossen“, bestätigt Zepig vorsichtig. Insbesondere die Kita Berge – die zwar derzeit im Krippenbereich auch gut ausgelastet ist, aber hohen Investitionsbedarf bei relativ beengten Räumlichen hat – steht hier wohl im Fokus der Verwaltung. Erst vor kurzem hatte die Einrichtung für Schlagzeilen gesorgt, weil sie kurzfristig aufgrund eines Personalengpasses schließen musste. Das Gelände des Spielplatzes ist nicht im Besitz der Stadt, da er zu einem nebenliegenden Gehöft gehört.

Ebenfalls eine Erhöhung der Kapazität plant die Verwaltung für die Gardeleger Krippe „Regenbogen“ im Schlüsselkorb. Diese soll mit dem Ausbauprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2015-2018“ ermöglicht werden. Wie die Mittel aus dem neu aufgelegten Förderprogramm Stark V verwendet werden können – Gardelegen soll immerhin 2,8 Millionen Euro erhalten – stehe laut Zepig derzeit noch nicht fest. „Dafür gibt es noch keine ordentlichen Ausführungen.“ Ebenfalls noch völlig ungewiss ist zudem, ob sich für die Gardeleger Eltern – im Krippen- oder im Kindergartenalter – finanziell etwas ändern wird. Seit 1. August hat sich der Betreuungsschlüssel im Krippenbereich geändert, ab sofort wird ein Kind unter drei Jahre mit 0,18 Stunden für eine Fachkraft berechnet.

Mit einer Neukalkulation der Elternbeiträge – von Zepigs Amtsvorgänger Konrad Fuchs bereits seit langem angekündigt – werde man dennoch warten müssen, so Zepig. „Wir müssen erst sehen, in welche Richtung die derzeitigen Tarifverhandlungen gehen.“ Die nämlich laufen seit Monaten. Erzieher kämpfen bundesweit für mehr Anerkennung ihrer Arbeit – aber eben auch um mehr Geld. Bereits für Herbst sind schon neue Streiks angekündigt. Kurzfristig wird sich in Gardelegen für die Eltern finanziell also noch nichts ändern.