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Bauarbeiten Estedter Trauerhalle soll 53.000 Euro kosten

Im Hauptausschuss erfuhren die Ratsmitglieder Preise für die Sanierung der Estedter Trauerhalle. Es geht um 53.000 Euro

Von Gesine Biermann 25.10.2018, 21:00

Gardelegen l Sanierungen sind teuer. Manchmal viel teurer als vorausgesehen. Was da alles auf sie zukommt, hatten die städtischen Mitarbeiter des Ordnungsamtes 2017 in Estedt offenbar völlig falsch eingeschätzt. Das kann passieren. Schließlich sind sie keine Fachleute. Nachdem die sich wiederum die Estedter Trauerhalle vor wenigen Wochen angeschaut hatten, kam es knüppeldick: Gleich 53.000 Euro soll die Sanierung kosten. Eine überplanmäßige Ausgabe – nur 40.000 Euro waren insgesamt für solche Reparaturen in der ganzen Einheitsgemeinde eingestellt – sollen die Stadträte dafür nun absegnen.

Zu teuer fand das bislang allerdings nur die SPD-Fraktion. Auf Antrag von Stadtrat Jörg Marten im Finanzausschuss wurde deshalb die Gesamtsumme im Hauptausschuss auch noch mal aufgegliedert. Das Bauamt habe eine umfangreiche Zuarbeit geliefert, lobte Bürgermeisterin Mandy Zepig.

Sie machte auch noch einmal klar, dass sich die Stadt diese Sanierung dank erhöhter Schlüsselzuweisungen gut leisten könne. „Das Geld ist da, und die Sanierung ist schon so lange der Wunsch der Estedter“, so Zepig. Der Finanzierung stehe also nichts im Wege.

Vier Gewerke müssten ran. Denn „da ist alles Murks, meine Damen und Herren“, schwor Bauamtsleiter Engelhard Behrends die Stadträte ein. Derzeit könne man in die Trauerhalle „keinen reinlassen“. Und schließlich seien auch wirklich „gute Angebote“ eingegangen. Laut Behrends kosten die Maurer- und Putzarbeiten rund 19.000 Euro. Aufgrund von Rostflecken im Putz könne man nicht nur streichen, der Putz müsse erneuert werden.

Zudem gebe es keine Feuchtigkeitssperre im gesamten Gebäude. Das habe der Giebelwand schon massiv geschadet. Diese müsse kernsaniert werden. Tischlerarbeiten schlagen mit rund 12.000 Euro zu Buche. „Das Tor muss erneuert werden“, erklärte Behrends den Stadträten. Und auch das Holzkreuz über dem Tor werde ersetzt – auch wenn das sicher keinen großen Teil der Kosten ausmache. Dafür machen die Fliesenarbeiten einen großen Teil aus. Rund 8000 Euro werden dafür und für einen neuen Fußboden fällig. Der müsse komplett erneuert werden, so Behrends. Da könne man „nicht einfach drüberfliesen“.

Ein besonders günstiges Angebot sei schließlich für die malermäßige Instandsetzung eingegangen, freute sich Behrends. Ein örtlicher Fachbetrieb habe, „nur damit es endlich losgeht“, sehr gut kalkuliert. 14.000 Euro sollen die Malerarbeiten kosten.

Stadtrat Gustav Wienecke war von den genannten Preisen regelrecht begeistert. Angesichts der aufgelisteten Arbeiten seien 53.000 Euro „ja fast noch ein Schnäppchen“. Er kenne das, so Wienecke, so eine Feuchtigkeitssperre sei ein „Heidenaufwand“.

Zweifel hatten angesichts der doch recht hohen Summen für die Sanierung einer kleinen Trauerhalle lediglich Peter Wiechmann und Oliver Stegert (beide SPD-Fraktion). Ob denn im Falle einer Sanierung in Estedt „für alles andere auch noch Geld da ist“, wollte Stegert wissen. Schließlich gebe es ja auch anderweitig noch Bedarf.

Diese Arbeiten würden dann im nächsten Jahr begonnen, versicherte Fachdienstleiterin Isolde Niebuhr.

Am kommenden Montag muss sich der Stadtrat für oder gegen die teure Sanierung der Estedter Trauerhalle entscheiden.