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Benefizkonzert Musik, die Herzen und Geldbeutel öffnet

Mit weihnachtlicher Musik sind beim jüngsten Benefizkonzert zugunsten der Kalbenser Kirchenorgel Herzen und die Geldbeutel geöffnet worden.

Von Cornelia Kaiser 11.12.2017, 11:20

Kalbe. So voll wünscht sich jeder Pfarrer seine Kirche. Doch Gottesmann Dieter Borchert hielt sich diesmal dezent im Hintergrund, war auch nur Gast in jenem Haus, in dem er ansonsten vor dem Altar steht und predigt. Die Kalbenser Nikolaikirche, die überließ er am Sonnabendnachmittag anderen.

Zum zweiten Mal fand dort nämlich ein Benefizkonzert zugunsten der Kirchenorgel statt. Und rund 170 Besucher, so viele wie sonst nur am Heiligen Abend, verteilten sich bis hinauf zur Empore. Geboten wurde ihnen einen Programm, für das die Protagonisten im Vorfeld intensiv geprobt hatten. So hatte sich beispielsweise der Kirchenchor unter Leitung von Daniel Graf an ein sehr aufwendiges Werk von Johann Sebastian Bach herangewagt: „Jesus bleibet meine Freude“. Dieses ist nicht zuletzt wegen seiner umrahmenden Streichermelodie so beliebt. Und mit der wiederum überzeugte am Sonnabend Geiger Michael Krüger, der, genau wie der Kirchenchor selbst, auch schon beim ersten Benefizkonzert zugunsten der Orgel dabei gewesen war.

Erstmals hingegen mischte diesmal das Mandolinen- und Gitarrenorchester unter Leitung von Gisela Horst mit. Und die konnte noch einen weiteren Protagonisten begrüßen: Saxophonist Richard Bender. Der wechselte zwischen den Auftrittsblöcken, die jeweils aus drei Stücken bestanden, hin und her. Schließlich ist er auch Mitglied des Kirchenchores. Vervollkommnet wurde das von Annette Dressel moderierte Programm von Lukas Graf und seinem beeindruckenden Orgelspiel.

Sein Vater Mathias war es gewesen, der die Besucher zu Beginn des Benefizkonzertes begrüßt und sie als Vize-Vorsitzender des Gemeindekirchenverbandes und des Gemeindekirchenrates Kalbe darüber informiert hatte, warum die Veranstaltung überhaupt stattfindet. Denn die Röver-Orgel von 1898, die in diesem Frühjahr notdürftig repariert worden war, nachdem sich Register teils nicht mehr hatten ausschalten lassen und einige der Pedalen geklemmt hatten, bedarf dringend einer umfassenden Restaurierung. Denn das pneumatische Instrument leidet an sogenanntem Bleifraß. Mithilfe des ersten Benefizkonzertes, das im August stattgefunden hatte, und mit weiteren Spenden waren bis zum Sonnabendnachmittag rund 3300 Euro zusammengekommen. Jetzt sind es schon deutlich mehr (siehe Zahl des Tages). Aber für die geplante Investition braucht es noch deutlich mehr Geld – und weitere Aktionen.