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Breitbandausbau Verband wirbt um Vorverträge

„Glasfaserleitungen bis ins Haus“: So wirbt der Zweckverband Breitband Altmark für schnelles Internet - und geht auch in die Ortschaftsräte.

Von Cornelia Kaiser 02.11.2018, 08:00

Kalbe/Wernstedt l „Nicht nur Wernstedt ist ein weißer Fleck“, sagt Dirk Benecke im dortigen Ortschaftsrat und zeigt auf eine Landkarte, aus der hervorgeht, welche Orte am Stichtag im Jahr 2016 nicht über ein schnelles Internet verfügt haben.

Benecke ist Projektleiter beim Zweckverband Breitband Altmark und dort unter anderem für den Bereich der Einheitsgemeinde Kalbe zuständig. Auch hier soll 2019 mit der Schaffung des zukunftsfähigen, und vom Land geförderten, Glasfasernetzes, das bis in die Häuser reicht, begonnen werden. „Die Grobplanung ist durch“, sagt Benecke. „Jetzt sind wir in der Akquise-Phase.“

Und die beinhaltet auch, dass der Projektleiter betreffende Ortschaftsräte aufsucht und dort um Unterstützung bittet. Die Ratsmitglieder und Ortsbürgermeister sollen als Multiplikatoren auftreten, zumal die Einheitsgemende Kalbe selbst Mitglied im Zweckverband ist. Denn es braucht eine gewisse Anzahl von Vorverträgen, um einen Ort überhaupt ans Glasfasernetz anschließen zu können.

In Wernstedt wird Benecke aber gleich mit einem Problem konfrontiert, das es überall in der Region gibt und das einem Interesse am Breitband-Ausbau entgegensteht: die Überalterung. Eine Vielzahl von Dorfbewohnern würde nichts mit einem Glasfaseranschluss an- zufangen wissen. „Sie sind froh, wenn ihr Telefon funktioniert“, bringt es Ratsmitglied Nicole Wernecke auf den Punkt. Hinzu komme, dass Wernstedt gerade von einem anderen Internetanbieter erschlossen worden sei. Dass dessen Hausanschlüsse auf Kupfer- statt auf Glasfaserleitungen basieren, sei ein Argument, das nur wenige Bürger interessiere.

Benecke indes macht klar, dass die Leistungsstärke von Glasfaser ungleich größer sei und dass Studien belegen würden, dass die heutige, durchschnittlich benötigte Bandbreite von 50 Mbit/s schon bald nicht mehr ausreiche, sondern auf ein Vielfaches anwachse, weil sich in Beruf und Freizeit immer mehr Funktionen nur digital steuern ließen. „Internet ist Leben“ und die Erfordernis eines Anschlusses sei in etwa mit dem eines Stromanschlusses vergleichbar. Nur, wer seine Immobilie diesbezüglich erschließen lasse, mache sie zukunftsfähig. Ein Haus, an dem kein schnelles Internet liege, sei künftig kaum noch zu verkaufen, so Benecke. Wie er sagte, würden nun auch Vertreter des Internetanbieters, mit dem der Zweckverband kooperiere, in die einzelnen Ortschaften kommen und um Vorverträge werben, wobei aber unbedingt auf das Logo des Verbandes geachtet werden sollte. Zudem könnten Vorverträge über die Homepage www.breitband-altmark.de ausgefüllt werden. Dort sei auch zu erfahren, ob der eigene Wohnort überhaupt für einen Anschluss infrage komme. Wer einen Vorvertrag abschließe, so Benecke, könne im Vergleich zu späteren Anschlusskosten viel sparen.