15 Sorten Eis locken Café Friedenseck in Kalbe hat plötzlich noch mehr Kunden
Das Café Friedenseck in Kalbe bezieht sein Eis aus der Gardelegener Eismanufaktur, die auch das Eiscafé Venezia betrieb. Warum dessen Schließung sogar neue Kunden nach Kalbe bringt...

Kalbe - Fans des Kalbenser Cafés Friedenseck wissen es natürlich: Das Eis bezieht Inhaber André Tepper von der Eismanufaktur Seifert aus Gardelegen. Die betrieb dort bislang das Eiscafé Venezia. Als das jetzt geschlossen wurde, kam die Frage auf: Und wie geht es für das Café Friedenseck weiter?
„Alles läuft wie immer, auch in den kommenden Jahren“, versichert der Chef lächelnd und verweist auf die außerordentlich gute Zusammenarbeit mit der Gardelegener Eismanufaktur. „Dass sie uns weiter beliefert, stand zu keiner Zeit zur Debatte“, unterstreicht André Tepper.
„Wir kennen die Familie Seifert schon lange. Auch unsere Vormieterin hat ihr Eis schon von dort bezogen.“ Sie habe quasi den Grundstock dafür gelegt, dass die Kalbenser und ihre Gäste auf den Geschmack gekommen seien, sagt der Chef des Cafés Friedenseck.
Selbstständig seit 2008
Seit 16 Jahren steht der ehemalige Versicherungskaufmann selbst hinter der Eistheke. Im Februar 2008 hat er sich mit dem Café – es befindet sich in einem Wohn- und Geschäftshaus, das seiner Familie gehört – selbstständig gemacht. Und er hat es nicht bereut. Das sei auch dem Fakt geschuldet, dass er von Familie Seifert von Anfang an Unterstützung erhalten habe. „Ich bin wirklich dankbar für diese Hilfe“, so Tepper.
Dank der Qualität und des Geschmacks des Eises, aber auch dank der Tatsache, dass der Chef jede Woche selbst am Ofen steht und frischen Kuchen backt, ist das Café Friedenseck längst zu einer Marke geworden. Besonders an den Wochenenden, aber auch an Feiertagen wie gerade zu Himmelfahrt wird die Lokalität regelrecht gestürmt. Dann bilden sich nicht nur beim Außerhausverkauf Schlangen, sondern auch im Café selbst sowie auf der Terrasse werden die Plätze dann knapp.
Doch André Tepper kann sich auch in solchen Situationen auf sein Personal verlassen. Er weiß ein Team von langjährigen festen Mitarbeitern um sich, erhält aber auch Unterstützung von Aushilfskräften. Die entstammen verschiedenen Generationen, haben aber eins gemeinsam: Sie sind verlässlich. André Tepper kann auf sie zählen.
Alles steht und fällt mit dem Personal
Beim Eiscafé Venezia war es hingegen vor allem die Personalsituation, die dazu geführt hat, dass die Lokalität nach fast 30 Jahren geschlossen wurde. Doch Eismeister Axel Seifert und seine Frau führen die Manufaktur, in der die leckere Abkühlung hergestellt wird, weiter. Und sie beliefern damit aktuell verschiedene Abnehmer. Doch das Café Friedenseck ist der Größte davon.
Und dort ist die Schließung des Venezia durchaus zu spüren. „Wir bemerken einen vermehrten Zulauf aus Gardelegen“, sagt André Tepper, der sich auch sonst nicht über einen Mangel an Arbeit beklagen kann. Im Gegenteil. Und wenn erst der Radweg von und nach Bismark fertiggestellt ist, erwarten er und sein Team noch mehr Besucher, die für einen leckeren Eisbecher, aber auch für ein Stück Kuchen nach Kalbe radeln.
Dass auch immer genügend Eis bereitsteht, dafür sorgt die Gardelegener Manufaktur Seifert. In der Hochsaison verkauft das Café Friedenseck mehrere Hundert Kilogramm der leckeren Abkühlung – pro Woche. Und immer sind rund 15 Sorten oder mehr im Angebot, manche auch auf besonderen Wunsch des Chefs hergestellt, wie dieser augenzwinkernd verrät.