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Corona Bürger sind verantwortungsbewusst

Das städtische Ordnungsamt kontrolliert aktuell, ob Corona-Regelungen in Kalbe auch eingehalten werden.

Von Doreen Schulze 26.03.2020, 12:00

Kalbe l In Kalbe und Umgebung haben es die Leute wohl verstanden: Abstand halten, keine Gruppenbildung in der Öffentlichkeit. „Nach den üblichen Anlaufschwierigkeiten ist wahrnehmbar, dass die Bürger überwiegend Verständnis für die Situation aufbringen und sich im Wesentlichen verantwortungsbewusst verhalten“, informiert dazu Einheitsgemeinde-Bürgermeister Karsten Ruth.

Die Corona-Krise verlangt den Menschen derzeit eine Menge ab. Dass die Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie eingehalten werden, das haben die Mitarbeiter des Kalbenser Ordnungsamtes im Blick. So kontrolliert die Behörde die Einhaltung der von der Landesregierung vorgegebenen Maßnahmen. Dabei wird sie auch von der Polizei unterstützt. Stichprobenartige Kontrollen sind vorgesehen. „Zwischenzeitlich zeigen auch die Ordnungsbehörden des Altmarkkreises verstärkte Aktivitäten im Stadtgebiet“, so der Bürgermeister. Auch Geschäfte und Märkte werden dahingehend überwacht, ob die verhängten Vorschriften eingehalten werden.

Und mit der in Kraft getretenen Zweiten SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung verschärft das Land Sachsen-Anhalt noch einmal die bereits bestehenden Restriktionen des öffentlichen Lebens, um die Weiterverbreitung des Infektes zu verhindern beziehungsweise zu verlangsamen. So gilt es für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes, neben den bereits bekannten Ausgangsbeschränkungen sowie dem Kontaktverbot auch das Einhalten der neuen Regelungen zu kontrollieren.

Ruth stellt diese Neuregelungen vor. So ist das Verlassen der eigenen Wohnung grundsätzlich nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Die Teilnehmerkreise bei Hochzeiten und bei Trauerfeiern wurden weiter eingeengt. Bei Eheschließungen dürfen neben dem Brautpaar und dem Standesbeamten lediglich nur noch die Trauzeugen, die Eltern und die Kinder der Eheschließenden dabei sein. Bei Trauerfeiern sind nur engste Freunde und Familienmitglieder des Verstorbenen, Trauerredner oder Geistliche und das Personal des Bestattungsunternehmens zugelassen. Für beide Zeremonien ist ein Mindestabstand zwischen den Teilnehmern von 1,50 Metern einzuhalten. Die Gäste sind in Anwesenheitslisten zu erfassen. Personen mit erkennbaren Corona-Symptomen oder jeglichen Erkältungssymptomen sowie Personen, die innerhalb der letzten 14 Tage aus dem Ausland zurückgekehrt sind oder Kontakt zu Rückkehrern oder Infizierten hatten, sind auszuschließen. Des Weiteren sind öffentliche Feste verboten. Öffentliche Einrichtungen sind weitestgehend geschlossen. Touristische Reisen sind untersagt. Dies gilt auch für Gäste, die Kalbe touristisch besuchen wollen.

Für den Publikumsverkehr stehen Gaststätten derzeit nicht mehr zur Verfügung. Unter Beachtung von Auflagen ist der Außer-Haus-Verkauf möglich. Und auch beim Einkaufen müssen Regeln beachtet werden. Neben dem Einhalten der Abstandsregelungen ordnete das Land Zugangsbeschränkungen und Einlasskontrollen an. Es gelten verschärfte Hygienevorgaben, heißt es in der Verordnung.

Kindertagesstätten und Schulen bleiben länger geschlossen als bisher geplant. Auch in der Woche nach den Osterferien bleiben diese Einrichtungen zu. Zunächst bis zum 19. April. Die Notbetreuung wird weiter abgesichert.

Die Einhaltung der Verhaltensregeln wird durch das Ordnungsamt kontrolliert. Gegebenenfalls sind Sanktionen zu verhängen. In einer Bürgermeister-Information appelliert Ruth an die Solidarität der Einwohner: „Ihre Akzeptanz, Ihre Disziplin und Ihre Unterstützung können ausschlaggebend dafür sein, die Corona-Krise schnellstmöglich unter Kontrolle zu bekommen und die Belastungen für unsere Gesellschaft in Grenzen zu halten“. Jede Nachlässigkeit gegenüber der Corona-Gefahr sei ein Risiko für Nachbarn und Mitbürger.