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Ganztagsausbildung bei der Jeseritzer Feuerwehr / Vorstellung der verschiedenen Schaumarten Das Halligan-Tool und ganz viel Löschschaum

Von Markus Baumann 02.01.2013, 01:40

Nach viel Theorie über Biogasanlagen und Photovoltaik waren die Kameraden der Jeseritzer Wehr bei einer Übung mit Löschschaum aktiv.

Jeseritz l Biogas- und Photovoltaikanlagen bringen ein hohes Gefahrenpotenzial mit sich - vor allem für die Einsatzkräfte der Feuerwehren. Der Umgang mit austretenden Gasen beziehungsweise Starkstrom muss geübt sein. Deshalb beschäftigten sich die Kameraden der Jeseritzer Feuerwehr zwischen Weihnachten und Neujahr mit diesen Themen. Sie trafen sich traditionell zur Ganztagsausbildung am Freitag.

"Wir haben im Vorfeld besprochen, welche Themen wir in diesem Jahr behandeln wollen. Da wir seit einigen Monaten auch eine Biogasanlage im Ort und vermehrt die Bewohner Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern haben, ist es wichtig, dass wir uns intensiver damit beschäftigen", erklärte Ortswehrleiter Olaf Wendorff. Rund 20 Kameraden nahmen an der theoretischen Ausbildung teil. Wendorff begann die Ganztagsausbildung mit einem Vortrag über Biogasanlagen und deren Gefahren. Die Brandschützer besprachen auch die Vorgehensweise im Falle eines Einsatzes, zu dem der Gefahrstoffzug des Altmarkkreises mit alarmiert werden könnte. Karsten Wendorff, der Gruppenführer in der Wehr ist, griff das Thema "Innenangriff unter Atemschutz" auf. Dabei beleuchtete er vor allem die Begriffe "Flashover" und "Backdraft" und zeigte Videos über deren Entstehung sowie Verhalten der Brandschützer bei der Rauchgasdurchzündung. Wendorff sprach mit den Blauröcken auch über das Halligan-Tool, eine besondere Form einer Brechstange, die im Feuerwehrwesen zur Türöffnung sowie zur einfachen technischen Hilfeleistung verwendet wird.

Dittmar Krull, stellvertretender Wehrleiter in Jeseritz, informierte die Kameraden im nächsten Teil über das Thema Photovoltaik. Er erläuterte den Aufbau dieser Anlagen und welche Gefahren bei einem Löschvorgang auftreten können. Denn der Strom, der von der Anlage produziert wird, lässt sich nur bedingt ausschalten. Das bedeutet, dass die Einsatzkräfte mit Spannungen bis zu 1000 Volt rechnen und daher genügend Sicherheitsabstand einhalten müssen. Nach einer Mittagspause griff Wehrleiter Wendorff, der Kreisausbilder für Funk ist, noch einmal das Thema Digitalfunk auf. Nach einer kurzen theoretischen Auffrischung, übten die Blauröcke praktisch das Funken mit den neuen Geräten.

Zur Ganztagsausbildung gehört bei den Jeseritzern auch die Praxis dazu. In Einsatzuniformen ging es dann mit dem Löschfahrzeug an den Ortsrand. Zugführer Ralf Fuhlbrügge und Gruppenführer Henry Wendorff hatten sich mit dem Thema "Löschen mit Schaum" vorbereitet. Sie stellten die verschiedenen Schaumarten und die dazu gehörigen Gerätschaften vor. Dann ging es ans Ausprobieren. Mit dem Schaumrohr legten die Kameraden einen Schaumteppich aus.