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Defizit Sauna bleibt Zuschussgeschäft

Die Miester Sauna wird auch in diesem Jahr nicht ohne städtische Zuschüsse auskommen. Das Defizit betrug rund 8000 Euro.

Von Cornelia Ahlfeld 30.11.2016, 02:00

Gardelegen/Mieste l 15 219,17 Euro in den Aufwendungen und 7211,10 Euro bei den Erträgen und ein Minussaldo von 8008,07 Euro – das ist die finanzielle Bilanz für die Miester Sauna mit Stand vom 16. September diesen Jahres. Anlass für SPD-Stadtrat Jörg Marten, die Sauna, konkret das Defizit, in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses in Lindstedt erneut zu thematisieren. Wenn man die Zahlen hochrechne, so Marten, wird das Defizit am Ende des Jahres bei rund 11 000 Euro liegen. „Ist das eine Zahl, mit der Sie leben können?“, richtete Marten seine Frage direkt an den städtischen Kämmerer Maik Machalz. „Ja, muss“, reagierte Machalz. Wäre es nicht günstiger, die Sauna zu schließen, fragte Marten.

Eine Schließung wäre teurer, als die Sauna weiter zu betreiben, so Machalz. Die Zweckbindung für die Fördermittel, die vor knapp sechs Jahren in das Leader-Projekt Erlebniscamp Mieste (Freibad-Sauna-Komplex) geflossen seien, ende 2022. „Wir warten also, bis die Zweckbindung abgelaufen ist und schließen erst dann?“, hakte Marten nach. „Dann werden wir neu entscheiden“, zeigte sich Machalz diplomatisch. Es gebe derzeit auch keine Möglichkeiten, die Einnahmenseite zu verbessern, etwa durch höhere Eintrittspreise.

Die Sauna war aufgrund des hohen Zuschussbedarfes Ende 2014 in den Fokus der Kommunalpolitik gerückt. Die Verwaltung hatte damals eine Kostenaufstellung zum Betrieb der Sauna und der Fremdenzimmer am Freibad vorgelegt. Demnach betrug das jährliche Defizit knapp 20 000 Euro. Die SPD-Fraktion hatte sich daraufhin für eine Schließung oder Privatisierung ausgesprochen, auch wenn die Stadt Fördergeld zurückzahlen müsse. Denn die Gemeinde Mieste hatte vor knapp sechs Jahren über das Leader-Projekt Erlebniscamp Mieste 101 790 Euro in die Sanierung der Toiletten und Duschen am Freibad investiert. Zudem wurden Caravanstellplätze geschaffen. Die Fördergeldabschreibung endet 2022. Bei einer Schließung der Sauna müsste die Stadt einen hohen sechsstelligen Betrag plus Zinsen zurückzahlen.

Die Verwaltung hatte 2015 kostendeckende Eintrittspreise berechnet. Eine Stunde Saunanutzung kostet jetzt 40 Euro. Wer allein saunieren will, muss eben 40 Euro bezahlen. Es können sich aber auch 20 Saunafreunde die 40 Euro pro Stunde teilen. Außerdem wurden Öffnungszeiten reduziert. Anfang dieses Jahres wollte Marten eine erste Bilanz über die Auswirkung der neuen Regelungen haben. Machalz sicherte dies frühestens zum Halbjahr 2016 zu. Und die lag nun zum September vor. Ziel sei es aber weiterhin, die Einrichtung zu privatisieren. Geplant war dies in einem Gesamtkomplex mit Gaststätte, Fremdenzimmer und Sauna am Miester Freibad. Das allerdings hatte so nicht ganz funktioniert. Lediglich die Fremdenzimmer konnte die Stadt vermieten. Die hat die Pächterin der Gaststätte am Freibad mit übernommen.