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Dorfgeschichte Wieder ein Stück Heimat mehr

Es wächst Stück für Stück: Das kleine, aber feine Heimatmuseum in Jävenitz ist ab sofort wieder um einen Ausstellungsraum reicher.

Von Gesine Biermann 01.07.2018, 21:00

Jävenitz l Es ist wie auf einem Zeitstrahl: Tritt man vom sonnigen Hof in die schattigen Räume des Jävenitzer Heimatmuseums, fühlt man sich plötzlich wie ein Schauspieler in einem Historienfilm. Im Wirtschaftsraum werkeln Frauen in frisch gestärkten Leinenschürzen in urgemütlichem Ambiente, wie früher in Urgroßmutters Küche – einschließlich der typischen Häkelgardinen hinter den Küchenschrankscheiben und den schönen Porzellangefäßen mit Aufschriften wie „Linsen“, „Salz“ oder „Sago“ im Regal. Eine Treppe höher finden sich die Gute Stube, Arbeitszimmer, Kinderzimmer und Schlafzimmer – mit so bezaubernden Accessoires wie Porzellanwaschschüssel und Brennschere zum Lockendrehen. Hier im Jävenitzer Weidenhof ist sie noch in Ordnung, die Welt. Der Arbeitstag bleibt draußen.

Seit Sonnabend ist er nun allerdings doch ein Stückchen näher gerutscht: Denn ein ganzer Raum erzählt von der Arbeit – genauer von der Feldarbeit: Wochenlang hatten Ingeborg Lamprecht, Manfred Loos, Walburga Friedrichs, Ingo Wenzel und Elisabeth Gille-Frank gewerkelt, um ihn am Backtag präsentieren zu können. „Pünktlich gestern Abend ist er fertig geworden“, freute sich Gille-Frank. Da hatten die Frauen die letzte Hand an die Deko gelegt.

Am Sonnabend wurde das Engagement von den Gästen des Backtages entsprechend gewürdigt. Staunend schauten sich die Besucher um. So manches Arbeitsgerät, zum Beispiel die Kartoffelrutsche, war für die Jüngeren dann allerdings doch erklärungsbedürftig. Übrigens: Durch den Umzug der Garten- und Feldgeräte ist im Wirtschaftsraum nun ein bisschen mehr Platz. So kommt der originale Webstuhl, den Inge Granse aus Hanum dem Jävenitzer Verein geschenkt hatte, dort richtig gut zur Geltung.