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97 Tiere werden im Gardeleger Tiergehege momentan von Mitarbeitern der Lebenshilfe betreut Einmal am Tag ist große Fütterung

Von Jenny Schwerin 07.01.2012, 04:27

Fünf Angestellte der Lebenshilfe kümmern sich um das Gardeleger Tiergehege. Sie füttern nicht nur die dortigen Tiere, sondern halten auch die Stallungen und Zäune in Schuss.

Gardelegen l Eine große Schubkarre bis oben voll mit Heu, das muss für das Dammwild, die Kamerunschafe, die Ziegen, das Pony und den Esel des Tiergeheges am Tag reichen. Erwin Fehse, Mitarbeiter der Lebenshilfe, hat keine Probleme, die vollbeladene Schubkarre von Gehege zu Gehege zu schieben. Das frische Heu packt er in die Futterkrippen der einzelnen Tiere, die sich sofort hungrig darauf stürzen. Gemeinsam mit Erwin Fehse kümmern sich noch drei weitere Mitarbeiter der Lebenshilfe um das Tiergehege am Wall: Hans-Jürgen Jugel, Jürgen Michaelis und Wilfried Spichalla. Beaufsichtigt werden sie von Gruppenleiter Uwe Lohrenz.

Seit mehr als zehn Jahren ist das Tiergehege in den Händen der Lebenshilfe. Seitdem sind Mitarbeiter der Lebenshilfe am Tiergehege tätig, da hat sich auch eine gewisse Routine entwickelt. "Morgens wird erst einmal ein Rundgang gemacht. Danach werden die Gehege gesäubert und die Tiere gefüttert", erklärt Uwe Lohrenz. Nur einmal am Tag füttern die Mitarbeiter die kleinen und großen Tiere des Geheges. "Das reicht dann eigentlich für den ganzen Tag", fügt Uwe Lohrenz hinzu und spielt damit auf die vielen Passanten an, die sich an das Fütterungsverbot, das auf mehreren Schildern ausgesprochen wird, nicht halten. Uwe Lohrenz und seine Mitarbeiter füttern vor allem Heu. Die Schweine bekommen Brot, Kartoffeln und Rüben, und für die Vögel haben die Pfleger artgerechtes Körnerfutter.

97 Tiere sind momentan im Gardeleger Tiergehege untergebracht. Dazu zählen ein Pony, ein Esel, Ziegen, Kamerunschafe, Mini-Schweine, Dammwild, Geflügel und zahlreiche Exotenvögel. Seit neuestem können die Pfleger ein weiteres Tier dazuzählen: Eine Katze. "Sie kommt immer über die Mauer zu den Ziegen. Sie hat gar keine Angst vor ihnen", berichtet Uwe Lohrenz lachend. Gefüttert wird der "neue Bewohner" aber noch nicht. Über neue Tiere würden sich die Tiergehege-Pfleger aber dennoch freuen.

"Wir hätten gerne wieder ein Fasanenpärchen", gesteht Uwe Lohrenz. Neue Tiere erhält das Tiergehege meist von Anwohnern. Als Spenden oder auch im Austausch mit Bauern gelangen so öfter neue Schafe und Ziegen oder neues Geflügel in die Gehege am Wall. "Sogenannte Exotenvögel, wie zum Beispiel Wellensittiche, dürfen wir aber nicht annehmen, wegen der Papageienkrankheit, die ausbrechen könnte", stellt der Gruppenleiter klar.

Unter den vielen Tieren haben die Pfleger auch ihre Lieblinge. "Auf jeden Fall Lotte und Moritz", erklären sie einstimmig. Damit meinen sie den Esel (Moritz) und das schwarze Pony (Lotte). Liebling von Hans-Jürgen Jugel ist der Kamerunschafbock Timo. "Das ist ein ganz lieber. Er will immer nur spielen und mit mir boxen", erzählt Jugel.

Doch auch im Tiergehege gibt es dann und wann Probleme. Seit einiger Zeit haben die Mitarbeiter mit einigen Problemen zu kämpfen. "Es wurden Zäune kaputt geschnitten, und kleine Raubtiere reißen das Geflügel", klagt Uwe Lohrenz. Überrascht zeigt er sich deswegen auch, dass zum Jahreswechsel nichts derartiges passiert ist. "Sonst haben wir nach Silvester immer Knallerreste in den Gehegen gefunden", erzählt er. "Manche Jahre hatten die Ziegen Lametta an den Hörnern oder Schafe waren rosa angesprüht", fügt Hans-Jürgen Jugel hinzu. Auch das eine oder andere Tier wurde über Nacht gestohlen. Meist seien dies Hühner oder Gänse gewesen. Aber auch überraschenden Zuwachs konnten die Pfleger schon feststellen. "Eines morgens habe ich das Kaninchengehege betreten, und da waren dann ein paar mehr als am Tag zuvor da", erinnert sich Hans-Jürgen Jugel. Solche unbekannten Schenkungen sind aber eine Seltenheit.

Neben dem Beseitigen von Vandalismusschäden gibt es für die Mitarbeiter der Lebenshilfe beim Tiergehege immer etwas zu tun. "Wir haben die Vogelvoliere fertiggestellt, das Dach neu gebaut und erneuern ständig die Stallungen", zählt Uwe Lohrenz die Arbeiten der vergangenen Wochen und Monate auf. Für die kommenden Monate haben sich die Mitarbeiter ebenfalls wieder etwas Neues vorgenommen - die Erneuerung des Schafgeheges. Bereits seit einigen Monaten sind die Schafe nämlich nicht mehr in ihrem eigentlichen Gehege untergebracht, sondern in einem Ausweichquartier, da ihr altes Domizil baufällig geworden war. Auch die Erneuerung der anderen Stallungen und der Zäune ist geplant.

Für Erwin Fehse, Hans-Jürgen Jugel, Jürgen Michaelis, Wilfried Spichalla und Uwe Lohrenz ist mit der Arbeit beim Tiergehege, mit der Fütterung der Tiere, den Erneuerungen und der Instandhaltung der Gehege aber noch lange nicht Schluss.

Nach der Fütterung geht es für sie zu den Grünanlagen von der Burgstraße bis hin zum Salzwedeler Tor in Gardelegen, mit deren Pflege sie ebenfalls betraut worden sind. "Besonders nach dem Sturm mussten wir die Wallanlage von vielen heruntergefallen Ästen befreien", berichtet Hans-Jürgen Jugel. Er, Erwin Fehse, Jürgen Michaelis und Wilfried Spichalla machen ihre Arbeit im Tiergehege gern. "Es macht Spaß, und wir sehen die Tiere aufwachsen", erklärt Hans-Jürgen Jugel.