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Endbericht Aus für die Grube in Vorbereitung

Neptune Energy unterstützt ausdrücklich die endgültige und sichere Schließung der Bohrschlammdeponie Brüchau.

Von Doreen Schulze 19.05.2020, 04:00

Brüchau l Der Endbericht zu den zu den jüngsten Untersuchungen der Bohrschlammdeponie Brüchau, die das Erdgas-Unternehmen Neptune Energy als Betreiber der Obertagedeponie Brüchau in Auftrag gegeben hat, ist da. Am Freitag wurde dieser beim Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) vorgelegt. Die Ergebnisse dienen einer aktualisierten Gefährdungsabschätzung und liefern wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung der geplanten Schließung. „Die gutachterlich vorgenommene aktualisierte Gefährdungsabschätzung führt zu einer Neubewertung möglicher Schließungsvarianten“, teilte Neptune Energy-Sprecher Stefan Brieske mit. So gebe es einen neuen Erkenntnisgewinn. Daraus resultiere eine neue Schwerpunktsetzung bei den Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Insbesondere der Nachweis von undichten Stellen in der nach unten hin abdichtenden Geschiebemergelschicht sollte laut Gutachten dabei besondere Berücksichtigung finden. „Auch wenn die bisherige Vorzugsvariante in Form einer Oberflächenabdichtung weiterhin als prinzipiell geeignet anzusehen ist, empfehlen die Gutachter, insbesondere für drei alternative Möglichkeiten Grundlagen zu erheben und weiter im Detail zu beplanen“, so Brieske.

Als erste Möglichkeit werde die Abdichtung der Fehlstellen im Geschiebemergel mittels Wabenverfahren bei anschließender Lagerung des Deponats an gleicher Stelle angesehen. Außerdem solle eine Oberflächenabdichtung erfolgen. Zweitens könne eine neue Lagermöglichkeit auf dem Gelände der bisherigen Abfall- entsorgungsanlage nach aktuellem Stand der Technik und Umlagerung des Deponats vor Ort geschaffen werden. Und als dritte Möglichkeit werde die Auskofferung und die Weiterverbringung an zugelassene Deponien an anderen Standorten angesehen.

Im nächsten Schritt sind dann weitere planerische Leistungen erforderlich, um diesen „Fortschritt in der Bewertung der Schließungsvarianten kontinuierlich weiterzuführen“, wie aus der Mitteilung von Neptune Energy hervorgehe. So solle im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geklärt werden, unter welchen genehmigungsrechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten die Schließungsvarianten umzusetzen wären. Die Klärung möglicher Entsorgungswege sei für eine angenommene Auskofferung und Weiterverbringung sei laut Gutachten unabdingbar für eine abschließende Bewertung dieser Alternative. Gleiches gelte für diverse andere technische Detailaspekte, die bisher nicht Gegenstand der Untersuchung waren. Das LAGB werde den Vorschlag des Unternehmers prüfen und über die nächsten Schritte entscheiden, heißt es weiter.

Dr. Andreas Scheck, Geschäftsführer von Neptune Energy in Deutschland, macht den Standpunkt seines Unternehmens deutlich: „Neptune Energy unterstützt ausdrücklich die endgültige, nachhaltige und sichere Schließung der Obertagedeponie Brüchau. Es gelten besondere Regelungen zum Rückbau bestehender Betriebsanlagen und -einrichtungen in Sachsen-Anhalt. An diese vertraglichen Vereinbarungen ist Neptune Energy Deutschland gebunden. Demnach kann eine Entscheidung zur Schließung nur in Übereinkunft mit dem Land Sachsen-Anhalt getroffen werden.“

Seit 2018 wurden umfangreiche Untersuchungsmaßnahmen an der Bohrschlammdeponie Brüchau durchgeführt. So wurden entsprechend eines 2017 durch das LAGB zugelassenen Sonderbetriebsplanes bis Jahresende 2019 geophysikalische Messungen vorgenommen. Es erfolgten auch geologische Erkundungen. Das Messstellennetz für Beprobungen des Grundwassers wurde erweitert sowie der Deponieinhalt näher bestimmt. Die Gutachter beziffern das Gesamtvolumen des Deponats auf 100 000 Kubikmeter mit unterschiedlicher räumlicher Verteilung auf dem Gelände.