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In Kalbe nisten drei Adebar-Paare/Auch der Horst auf der Burg ist nach sechs Jahren wieder besetzt Endlich wieder Storchenkino

Von Conny Kaiser 29.04.2011, 04:26

Wenn sich Störche ansiedeln, gilt dies als Zeichen für eine intakte Natur. Demnach strotzt die Region Kalbe nur so vor ökologischer Gesundheit. Denn seit kurzem gibt es dort ein drittes Brutpaar. Es hat das Nest auf der Burg vereinnahmt.

Kalbe. Sigrid Gassel war sichtlich begeistert, als sie am Mittwochnachmittag den Fernseher im Kalbenser Wachhaus einschaltete. Der zeigt nämlich, ob sich etwas im Storchennest auf der Burg bewegt. Sechs Jahre lang herrschte dort Flaute. Doch seit wenigen Tagen machen es sich wieder zwei Adebare im Horst gemütlich.

Die Befürchtung, es könnte sich dabei um jene Vögel handeln, die im Kalbenser Tiergehege beziehungsweise auf dem Hof der Familie Dohse nisten, hat sich nicht bestätigt. Eine Kontrolle am gestrigen Nachmittag ergab, dass alle drei Horste zeitgleich von je einem Brutpaar besetzt waren. Und das dürfte nun nicht nur Sigrid Gassel von der Tourist-Information begeistern.

Sie war allerdings besonders traurig, als im Jahr 2005 der Verrückte Spanier eingeschläfert werden musste. Der Storch hatte einst seinen Namen erhalten, weil er über viele Jahre jener Adebar war, der zuerst aus seinem Winterquartier in die Altmark zurückkehrte und der dann im Burgnest auf seine Liebste wartete. Im Jahr 2004 war jedoch eine schwere Verletzung bei diesem Storch festgestellt worden. Er sollte sich nicht mehr davon erholen. Im Dezember 2005 musste er im Storchenhof Loburg von seinem Leiden erlöst werden.

Dabei war doch erst nach der Jahrtausendwende das Storchenkino installiert worden. Eine Fachfirma hatte damals eine Kamera auf dem Burgturm angebracht, die fortan Bilder aus dem gegenüberliegenden Burgnest auf den Bildschirm im nahen Wachhaus übertragen sollte. Doch nach dem Tod des Verrückten Spaniers war das Nest verwaist.

Bis vor wenigen Tagen. Gestern Vormittag waren die Neuankömmlinge sogar beim heftigen Turteln zu beobachten. Und nicht nur die Mitarbeiterin der Tourist-Info hofft, dass die beiden Störche in Kalbe heimisch werden. Schließlich soll sich das Einschalten des Fernsehers im Wachhaus endlich wieder lohnen.