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Erneutes Corona-Aus Gardelegener Clubbetreiber macht sich Luft

Aus diesen Worten spricht Ärger, Enttäuschung und auch Existenzangst. Ein Clubbetreiber aus Gardelegen wird auf Facebook deutlich.

16.10.2020, 09:45

Gardelegen (ds) l "Ist das alles noch normal?!", fragt Andy Jahn, Chef der Kultdiskothek "Alte Feuerwache" in Gardelegen, in einem Facebookpost. Mit deutlichen Worten macht sich der Clubbetreiber dort Luft. Was ihn ärgert? Die neuerliche Verschiebung der Öffnung von Clubs und Diskotheken im Land. Wieder einmal sind die Betreiber verunsichert. Dabei hatten sie eigentlich mit der Neueröffnung am 1. November gerechnet. Doch höhere Corona-Infektionszahlen führten zu einem Umdenken bei der Landesregierung.

"Was hat sich denn unser Ministerpräsident Reiner Haseloff vor ein paar Wochen gedacht, als er den Betreibern von Clubs und Diskotheken in Aussicht gestellt hat, Anfang November wieder zu öffnen. Hat er vielleicht gedacht Corona ist dann vom Erdboden verschwunden oder die Zahlen bleiben in ganz Deutschland so niedrig wie in Sachsen-Anhalt?!", wendet sich Jahn auch direkt an den Landeschef. Und der Diskotheken-Betreiber äußert weitere Zweifel am Vorgehen der Landesregierungen und den Entscheidungen des jüngsten Treffens mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin.

Andy Jahn sieht eine einheitliche Vorgehensweise als "völlig sinnlos" an. Er meint: "Man sollte sich aber auch überlegen, dass es ein Unterscheid ist, ob man in Berlin, einem sogenannten Hotspot lebt. Oder in der Altmark, wo die Zahlen so gering sind, wie fast nirgendwo."

Zudem ärgert sich der Gardelegener über die Kurzfristigkeit der Entscheidungen: "Sämtliche Betreiber von Clubs und Diskotheken in Sachsen-Anhalt bereiten sich seit Wochen darauf vor, wieder zu öffnen. Jetzt wird kommenden Dienstag entschieden wie es nun weiter geht und ob wir überhaupt öffnen dürfen! Dann haben wir noch 11 Tage um zu planen, abzusagen, oder sonst was."

Erste Clubs in der Altmark haben unterdessen schon selbst die Reißleine für den 1. November gezogen. Das Hangar in Salzwedel hat die Wiedereröffnung bereits auf unbestimmte Zeit verschoben. "Auch wir hätten euch gern am 01.11. wiedergesehen - das müssen wir leider verschieben", schreiben die Clubverantwortlichen ebenfalls bei Facebook. Auch der Joker in Stendal hat den Neustart bereits abgesagt. Doch hier wird im sozialen Netzwerk noch etwas Zuversicht ausgestrahlt: "Wir lassen uns etwas einfallen, um mit Euch in diesem Jahr noch einmal richtig zu Feiern!"

Andy Jahn beschließt seinen Post übrigens mit einem deutlichen Wunsch an die Politik: "Was wir brauchen sind Optionen, KEINE VERBOTE!"